Eine Erkältung verläuft meistens harmloser als eine Grippe, zu spaßen ist mit beiden Viren nicht.
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Da ein schnäuzender Arbeitskollege, dort ein schniefender Arbeiter und zu allem Überfluss ist hin und wieder auch noch ein Hüsteln zu hören. Trotz der Coronavirus-Pandemie der vergangenen Jahre hat sich bei vielen die Einstellung nicht geändert: Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben? Von wegen. Mit verstecktem Stolz auf ihr ach so vorbildliches Arbeitsethos oder aus Angst davor, als Simulant bezeichnet zu werden, erscheinen sie mit laufender Nase, hustend und manchmal sogar mit erhöhter Temperatur beim Dienst. Sie seien doch nur ein bisschen angeschlagen, so die gängigste Ausrede. Doch genau das reicht oft schon aus, um einen halben Betrieb außer Gefecht zu setzen.
Aber wie lange sollte man eigentlich zu Hause blieben, um sich und seine Mitmenschen zu schützen? Erst, wenn die Symptome wieder abklingen oder doch schon früher? Ein Leitfaden durch die gängigsten Infekte.
Erkältung (grippaler Infekt)
Zu den sogenannten respiratorischen Viren zählt eine Vielzahl verschiedener Atemwegsviren. Neben dem RS-Virus auch die Rhinoviren, die hauptverantwortlich für Erkältungen und Schnupfen sind. Erkrankungen mit diesen Erregern werden auch als grippale Infekte bezeichnet, die allerdings nicht mit der echten Grippe, der Influenza, zu verwechseln sind.
Die Ansteckung mit Erkältungsviren erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion, sprich die Viren werden beim Husten oder Niesen sozusagen versprüht. Die Symptome – meistens eine laufende Nase, Husten und Halsschmerzen – treten für gewöhnlich innerhalb von zwei bis fünf Tagen nach der Infektion auf. In dieser Zeit und schon kurz bevor die richtigen Symptome kommen, ist man ansteckend. In der Regel gilt dies dann für ungefähr eine Woche, denn mit dem Abklingen der Symptome sinkt auch die Ansteckungsgefahr.
Erkältung:
Inkubationszeit: 2 bis 5 Tage
Übertragung: Nasen- und Rachensekret
Ansteckungsdauer: 1 Woche
Influenza (echte Grippe)
Die sogenannte "echte Grippe" trifft uns hingegen meist härter und setzt uns auch länger außer Gefecht. Dabei handelt es sich um eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch Influenzaviren ausgelöst wird und besonders bei Risikogruppen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann. Die Übertragung erfolgt ebenfalls über Tröpfchen.
Zu den Symptomen zählen hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost sowie Erschöpfung. Sie treten bereits ein bis zwei Tage nach der Ansteckung auf. Auch hier gilt: Ansteckend ist man bereits kurz bevor die Symptome richtig in Fahrt kommen und dann bis die Symptome abklingen. In der Regel dauert das gut eine Woche, manchmal zwei Wochen.
Influenza:
Inkubationszeit: 1 bis 2 Tage
Übertragung: Nasen- und Rachensekret
Ansteckungsdauer: 1 bis 2 Wochen
Der teuflischste Erreger der Welt
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... sondern auch an Lassa- und Ebola-Viren. So waren Wissenschaftler aus Marburg auch während der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika im Einsatz und ...
(Bild: iStock)
... sind an der Entwicklung eines Impfstoffes beteiligt.
(Bild: kein Anbieter/iStock)
Im August 1967 erkrankten im deutschen Marburg innerhalb weniger Wochen mehrere Menschen an einer mysteriösen Infektion. Betroffen waren vor allem Mitarbeiter eines Labors. (Im Bild: die Universitätskirche)
(Bild: Wikimedia Commons/Nikanos/CC BY-SA 2.5)
Zunächst tippten die behandelnden Ärzte auf eine schwere Sommergrippe. Doch sie lagen falsch. Denn die Symptome waren diffus und verschlimmerten sich rasch.
(Bild: iStock)
Klagten die Betroffenen zunächst über schlimme Kopfschmerzen und Unwohlsein, bluteten einige von ihnen bald aus allen Körperöffnungen sowie in den inneren Organen. Sie hatten ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber entwickelt.
(Bild: Flickr.com/National Museum of Health and Medicine/CC BY 2.0)
Und so war bald klar: Statt mit einer Influenza hatte man es mit einem deutlich gefährlicheren und unbekannten Virus zu tun, das später nach dem Ort des Ausbruchs als Marburg-Virus in die Bücher einging.
(Bild: Wikimedia Commons)
Von den 31 Infizierten starben insgesamt sieben ? fünf in Marburg und zwei in Frankfurt, wohin das Virus auch gelangt war.
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Nach Deutschland eingeschleppt wurde der Erreger durch den Import Grüner Meerkatzen (Chlorocebus) aus Uganda. Die Affen sollten im Labor als Versuchstiere dienen.
(Bild: Wikimedia Commons/Masteraah/CC BY-SA 3.0)
Eine unheimliche Situation, erinnert sich Werner Slenczka, der damals Forschungsassistent war und den Erreger schlussendlich identifizierte. "Man wusste ja zunächst nicht, wie die Infektion übertragen wurde."
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Aus Sorge, die zentral gelegenen Labors könnten dazu beitragen, die Seuche zu verbreiten, wurden die Untersuchungen vorübergehend ausgelagert. Im September wurde die Suche nach dem Erreger wieder aufgenommen, als sich die Situation entspannt hatte.
(Bild: kein Anbieter/iStock)
Die Methode, die zum Erfolg führte, war die Immunfluoreszenz. "Am 20. Oktober sah ich zum ersten Mal etwas unter UV-Licht im Mikroskop, wovon ich überzeugt war, dass es der Erreger ist", so Slenczka. Der Feind war damit nicht nur identifiziert.
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Die Suche nach dem Erreger prägte Becker zufolge auch massgeblich die weitere virologische Forschung in Marburg. Mittlerweile ausgestattet mit einem modernen Hochsicherheitslabor wird hier nicht nur an Marburg-Viren geforscht, ...
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... sondern auch an Lassa- und Ebola-Viren. So waren Wissenschaftler aus Marburg auch während der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika im Einsatz und ...
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... sind an der Entwicklung eines Impfstoffes beteiligt.
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Im August 1967 erkrankten im deutschen Marburg innerhalb weniger Wochen mehrere Menschen an einer mysteriösen Infektion. Betroffen waren vor allem Mitarbeiter eines Labors. (Im Bild: die Universitätskirche)
(Bild: Wikimedia Commons/Nikanos/CC BY-SA 2.5)
Zunächst tippten die behandelnden Ärzte auf eine schwere Sommergrippe. Doch sie lagen falsch. Denn die Symptome waren diffus und verschlimmerten sich rasch.
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Magen-Darm-Infekt
Mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kündigen sich Magen-Darm-Infektionen an. Meist kommen die Beschwerden genauso schnell wie sie wieder gehen. Auslöser sind in den meisten Fällen Noro- und Rotaviren. Die Übertragung kann bereits über kleinste Reste von Stuhl oder Erbrochenem erfolgen. Die Viren gelangen über die Hände von Erkrankten oder kontaminierte Gegenstände zu ihren nächsten Opfern, wo sie vom Mund in den Verdauungstrakt wandern.
Der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch des Infekts beträgt wenige Stunden bis zu drei Tage. Genauso lang ist die Spanne bei der Infektiosität: Während die Symptome nach zwei bis sechs Tagen wieder abklingen, werden die Erreger jedoch noch bis zu drei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden.