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Die Gründe für das Aus von Wohlfahrt bei der Austria

Die Wiener Austria hat die Reißleine gezogen. Franz Wohlfahrt ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Sportdirektor bei den Veilchen.

Heute Redaktion
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Nach dreieinhalb Jahren ist die Ära von Franz Wohlfahrt als Austrias Sportdirektor Geschichte. Der 53-Jährige, der im Jänner 2015 von Thomas Parits übernommen hatte, wurde am Dienstag mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden und beurlaubt.

Für die Trennung gibt es zahlreiche Gründe. Trotzdem kommt sie überraschend. Schließlich war der Vertrag mit dem Austria-Torwart des Jahrhunderts erst im Jänner um drei weitere Jahre verlängert worden. Doch nach der Katastrophen-Saison war der 53-Jährige nicht mehr tragbar.

Katastrophen-Saison

Mit lediglich 43 Punkten belegte die Austria nur den siebten Platz. Auf das angepeilte Saisonziel Europacup fehlten acht Zähler. Die Veilchen schlossen die Saison 40 Punkte hinter Meister RB Salzburg ab. Kein Europacup in der umgebauten Generali-Arena ist eine violette Katastrophe.

"Wir haben uns nach eingehender Analyse der Gesamtsituation zu diesem Schritt entschlossen und beschäftigen uns bereits mit der Neuausrichtung. Wir sahen eine Veränderung als notwendig", erklärte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer die Trennung.

Doch auch Kraetschmer muss sich hinterfragen, hatte man doch noch im Jänner betont: "Kontinuität ist für den FK Austria Wien ein ganz wichtiger Baustein. Er kennt den Klub von der Pike auf und genießt von allen das Vertrauen." Bis jetzt.

Transfer-Flops als Sargnagel?

Wohlfahrt wird für die Katastrophensaison mitverantwortlich gemacht. Seine Transfers entpuppten sich allesamt als Flops. Mit Abwehrspieler Ruan, Mittelfeld-Akteur Jinhyun Lee und dem als Stürmer geholten Ibrahim Alhassan, der aber im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kam, griff Wohlfahrt gehörig daneben. Alle drei wurden nicht fest verpflichtet. Heiko Westermann, der als Wunschspieler von Ex-Coach Thorsten Fink gekommen war, konnte verletzungsbedingt nicht für Stabilität in der Abwehr sorgen. Das bewiesen die 55 Gegentore in der abgelaufenen Saison.

Die Verletzungsserie im Herbst entblößte die Schwächen im violetten Kader. Die Veilchen verloren in der Meisterschaft an Boden, schieden in der Europa-League-Gruppenphase aus. Die unattraktive Spielweise Finks sorgte mehr und mehr für Unruhe im Klub.

Abgänge nicht kompensiert

Dazu konnte Wohlfahrt die namhaften Abgänge von Larry Kayode, Jens Stryger Larsen und Petar Filipovic, die allesamt Geld in die violetten Kassen spülten, nicht nachbesetzen. Auch Fehleinkäufe wie Ognjen Vukojevic, Patrizio Stronati, Marcos Pechlivanis gehen auf das Konto des Kärntners. Stammkräfte wie Alexander Gorgon oder Raphael Holzhauser wurden trotz großer Anstrengungen nicht gehalten.

Dass es auch anders geht, zeigten die Veilchen in den letzten Wochen. Mit Uros Matic, James Jeggo, Alon Turgeman und Thomas Ebner wurden gestandene Fußballer an den Verteilerkreis geholt. Experimente mit jungen Talenten scheinen in der ersten Saison in der neu umgebauten Generali Arena keinen Platz zu finden. Das Ziel scheint klar: Zurück in die Top Drei. Mit der neuen "Dreierkette" Kraetschmer, Coach Thomas Letsch und dem neuen Technischen Direktor Ralf Muhr. (wem)