Mama und Kind verletzt
So kam es zu dem Sessellift-Unfall in Tirol
Am Freitag löste sich der Sitz eines Sessellifts im Zillertal und raste talwärts. Nun gibt es Details über die Ursache des Unfalls.
Am Freitag ereignete sich in Schwendau im Tiroler Zillertal ein schlimmer Seilbahn-Unfall. Als eine Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Kind, gerade mit dem Sessellift in Richtung Berg fuhr, löste sich der Sitz plötzlich aus der Verankerung, raste talwärts und kollidierte mit dem nachfolgenden Sessel. Die Mutter und das elfjährige Kind stürzten daraufhin rund acht Meter tief in den Schnee.
Während der Sohn mit relativ leichten Verletzungen davonkam, verletzte sich die 38-jährige Mutter schwer im Becken- und Rückenbereich. Der Vater (41) konnte sich am Sitz festklammern und kam ebenfalls mit leichten Verletzungen davon. Nach dem Unfall wurde die Familie umgehend mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus in Innsbruck gebracht. Seit dem Vorfall steht die Seilbahn still und der Betrieb des Sessellifts bleibt voraussichtlich noch mindestens bis Mittwoch eingestellt.
So kam des zu dem Unfall
Nun gibt es Details zu der Ursache des Unfalls: Ein Ring, der die Gleitbuchse im Klemmbauteil sichert, dürfte sich aus seiner Position gelöst haben. Sowohl der vom Staatsanwalt beauftragte Sachverständige, als auch der Sachverständige der Seilbahnbehörde seien zu diesem Ergebnis gekommen, erklärt Josef Reiter, Vorstandsvorsitzender der Mayrhofner Bergbahnen gegenüber der "Tiroler Tageszeitung".
Wie genau es zu dem Unfall kommen konnte, habe sich jedoch nicht eindeutig feststellen lassen. Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, hätten beide Sachverständiger laut Reiter erklärt, dass es vor einiger Zeit bereits bei einer baugleichen Klemme in einem anderen Skigebiet zu einem Unfall gekommen war. Im Zuge der Revisionsarbeiten wurden laut Reiter alle Sicht- und Funktionskontrollen nach den Vorgaben der Wartungsanleitung durchgeführt.
Wie sicher sind Seilbahnen?
Seilbahningenieur Reto Canale erklärt gegenüber dem "Heute"-Partner "20 Minuten", dass es bereits vor einigen Jahren bei einer Gondelbahn im Wallis zu einem ähnlichen Vorfall gekommen war. Die Ursache war damals, dass die Klemme nicht korrekt geschlossen war. Daraufhin wurden die Regelungen bezüglich der Kontrolle der Klemmen in der Schweiz verschärft.
Canale beruhigt aber, dass Seilbahnen generell sehr sicher sind. Dies zeige sich in den sehr tiefen Unfallzahlen von Seilbahnen, welche eine sehr große Anzahl von Fahrgästen befördern.
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