Sport
So geht es ÖFB-Legionär Prödl im Corona-Gebiet
Sebastian Prödl wechselte von Watford zu Udinese Calcio – mitten in ein vom Coronavirus schwer getroffenes Gebiet in Italien. Wie ist der Alltag? Hat er Angst vor einer Ansteckung? Der Verteidiger gibt Auskunft.
Udine hat etwas mehr als 100.000 Einwohner. Nach dem Ausbruch des Coronavirus wurde der Notstand ausgerufen, Schulen und Universitäten geschlossen. Das geplante Heimspiel von Udinese gegen Fiorentina wurde auf den 13. Mai verschoben.
Prödl beteuert, dass sich die Menschen nicht verunsichern lassen. "Die Leute sprühen vor Lebenslust, gehen spazieren, einkaufen oder Kaffee trinken", versichert er. "Natürlich ist die Angst vor dem Unbekannten da, aber ich lese immer nur Panikmache und nur sehr wenig von einer richtigen Einordnung." Andere Probleme wären laut Prödl weit größer: "Es sterben viel mehr Leute an der Grippe, Fettleibigkeit, Rauchen oder Alkohol."
Wie wirkt sich die Situation für ihn als Profi-Fußballer aus? "Wir Spieler dürfen die Region nicht verlassen, es gibt im Trainingszentrum viele Desinfektionsmittel. Aber das ist normal, das kenne ich auch aus meiner Zeit bei Werder Bremen, wenn zum Beispiel jemand einen Magen-Darm-Virus hatte."
Im Training muss Prödl noch kürzer treten. Er laboriert an einem Knochenmarksödem im rechten Schienbeinkopf. "Es hat sich schon verbessert, die Therapien schlagen an", versichert er. Ein konkretes Datum für ein Comeback am Platz gibt es noch nicht. "Man muss von Woche zu Woche schauen. Das ist keine Verletzung, die man zeitlich eingrenzen kann, ich muss mich gedulden." Das gilt auch für die Hoffnung auf Einsätze im Nationalteam, um noch auf den EURO-Zug aufzuspringen.