Stadt kommt nicht zur Ruhe

"So geht das nicht" – großer Ärger über SP-Politiker

Die Linzer Politik kommt einfach nicht zur Ruhe: Nun stößt einem Mitbewerber auf, dass der rote Bürgermeister-Kandidat auf so vielen Hochzeiten tanzt.

Tobias Prietzel
"So geht das nicht" – großer Ärger über SP-Politiker
Werden wohl keine Freunde mehr: "Saubermacher" Potocnik von Linz+ und der rote Stadtrat Prammer (bei der Posthof-Feier).
"Heute", Facebook, Instagram

Seit mittlerweile einem halben Jahr beschäftigt ein veritabler Kultur- und Polit-Skandal die Landeshauptstadt: Im März war bekanntgeworden, dass die Bestellung des inzwischen gefeuerten Brucknerhaus-Chefs geschoben worden war. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) suchte nach einem Schuldigen. Dann platzte die Bombe: Er musste zugeben, dass er selbst Dietmar Kerschbaum die Fragen der Hearing-Kommission zugespielt hatte, und zurücktreten.

Auch Lorenz Potocnik, einst Neos und seit geraumer Zeit Chef der Liste Linz+, steigt in den Ring um den Bürgermeister-Sessel. "Wahlkampf und Machtmissbrauch" schießt jetzt der bekanntlich sehr streitbare Politiker gegen SP-Kandidat Dietmar Prammer.

Was Potocnik ärgert: Nicht die amtsführende Bürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ), die  verantwortliche VP-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer oder jemand aus dem zuständigen Ausschuss präsentiere sich bei Kultur-Veranstaltungen.

Ich möchte nicht kleinlich sein, aber so geht das nicht.
Lorenz Poticnik
Chef von Linz+

"Sondern Dietmar Prammer, Planungsreferent und Bürgermeister-Kandidat", so der Vorsitzende von Linz+. "Ich möchte nicht kleinlich sein, aber so geht das nicht. Vor allem, weil ich höre und sehe, dass sich das wie ein roter Faden durchzieht."

Der Skandal rund ums Brucknerhaus brachte den Linzer Bürgermeister schließlich zu Fall.
Der Skandal rund ums Brucknerhaus brachte den Linzer Bürgermeister schließlich zu Fall.
"Heute"

Als Beispiele nennt Potocnik die 40-Jahr-Feier der Kulturstätte Posthof, die Bruckner-Feierlichkeiten in Ansfelden (Bez. Linz-Land) und das Medienkunst-Festival Ars Electronica. "Es gibt Zuständigkeiten. Und den Wahlkampf in alle Bühnen hineinzuziehen ist nicht korrekt. SPÖ, stoppt das bitte", mahnt der Politiker.

Bald gibt es ja Gott sei Dank eine Bürgermeister-Neuwahl.
Michael Raml
FP-Stadtrat

Auf den Facebook-Post hat ein anderer Anwärter aufs höchste Amt in der Stadt reagiert: "Bald gibt es ja Gott sei Dank eine Bürgermeister-Neuwahl", so FP-Stadtrat Michael Raml. "Da kann man das mit dem richtigen Kreuzerl ändern."

Auf den Punkt gebracht

  • Die Linzer Politik ist in Aufruhr, da der SPÖ-Bürgermeister-Kandidat Dietmar Prammer wegen seiner omnipräsenten Teilnahme an Kulturveranstaltungen kritisiert wird
  • Lorenz Potocnik von der Liste Linz+ und FP-Stadtrat Michael Raml werfen ihm Machtmissbrauch und Wahlkampf auf unpassenden Bühnen vor, was die Spannungen weiter anheizt
tob
Akt.