Seit mittlerweile einem halben Jahr beschäftigt ein veritabler Kultur- und Polit-Skandal die Landeshauptstadt: Im März war bekanntgeworden, dass die Bestellung des inzwischen gefeuerten Brucknerhaus-Chefs geschoben worden war. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) suchte nach einem Schuldigen. Dann platzte die Bombe: Er musste zugeben, dass er selbst Dietmar Kerschbaum die Fragen der Hearing-Kommission zugespielt hatte, und zurücktreten.
Auch Lorenz Potocnik, einst Neos und seit geraumer Zeit Chef der Liste Linz+, steigt in den Ring um den Bürgermeister-Sessel. "Wahlkampf und Machtmissbrauch" schießt jetzt der bekanntlich sehr streitbare Politiker gegen SP-Kandidat Dietmar Prammer.
Was Potocnik ärgert: Nicht die amtsführende Bürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ), die verantwortliche VP-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer oder jemand aus dem zuständigen Ausschuss präsentiere sich bei Kultur-Veranstaltungen.
„Ich möchte nicht kleinlich sein, aber so geht das nicht.“Lorenz PoticnikChef von Linz+
"Sondern Dietmar Prammer, Planungsreferent und Bürgermeister-Kandidat", so der Vorsitzende von Linz+. "Ich möchte nicht kleinlich sein, aber so geht das nicht. Vor allem, weil ich höre und sehe, dass sich das wie ein roter Faden durchzieht."
Als Beispiele nennt Potocnik die 40-Jahr-Feier der Kulturstätte Posthof, die Bruckner-Feierlichkeiten in Ansfelden (Bez. Linz-Land) und das Medienkunst-Festival Ars Electronica. "Es gibt Zuständigkeiten. Und den Wahlkampf in alle Bühnen hineinzuziehen ist nicht korrekt. SPÖ, stoppt das bitte", mahnt der Politiker.
„Bald gibt es ja Gott sei Dank eine Bürgermeister-Neuwahl.“Michael RamlFP-Stadtrat
Auf den Facebook-Post hat ein anderer Anwärter aufs höchste Amt in der Stadt reagiert: "Bald gibt es ja Gott sei Dank eine Bürgermeister-Neuwahl", so FP-Stadtrat Michael Raml. "Da kann man das mit dem richtigen Kreuzerl ändern."