Tierische Aufregung

So gefährlich ist der Fuchsbandwurm wirklich

Menschen, die gerne durch den Wald spazieren, aber auch jeder Hundehalter kennt die Warnschilder vor dem Fuchsbandwurm, doch wie gefährlich ist er?

Heute Tierisch
So gefährlich ist der Fuchsbandwurm wirklich
Der Fuchsbandwurm ist gar nicht so gefährlich, wie zunächst angenommen.
©iStock, apa, Montage Heute

Der Fuchsbandwurm ist seit jeher eine "Gefahr des Waldes" und neben dem ökologischen Gleichgewicht, da Füchse bei uns keine natürlichen Feinde haben, wohl auch ein Mitgrund, weshalb sie in Österreich abgesehen von ein paar Wochen ganzjährig bejagt werden dürfen. Tierrechtsorganisation PETA hält jedoch die Jagdmaßnahmen gegenüber dem Fuchs aufgrund des Parasiten für übertrieben, da es so gut wie nie zu einer Ansteckung kommt.

Der Bandwurm

Der Fuchsbandwurm überträgt die sogenannte "alveoläre Echinokokkose", die jahrzehntelang (!) unbemerkt in der Leber, der Galle, der Milz, der Lunge und/oder dem Gehirn schlummern kann, bis die verursachten Zysten eine entsprechende Größe erreichen.

Immer wieder werden Fuchswaisen auch bei Tierschutz Austria betreut:

1/5
Gehe zur Galerie
    Momentan werden insgesamt 10 Fuchswelpen im Tierschutzhaus Vösendorf versorgt.
    Momentan werden insgesamt 10 Fuchswelpen im Tierschutzhaus Vösendorf versorgt.
    ©Tierschutz Austria

    Da eine Ansteckung aber beinahe nur durch direkten Kontakt mit einem infiziertem Fuchs möglich ist, haben Menschen ohne Jagdschein und ohne Jagdhund kaum etwas zu befürchten. Wir gelten auch als "Fehlzwischenwirt", während Füchse als Endwirt kaum Schaden an dem Parasiten nehmen. Beim Hund und auch der Katze lohnt sich allerdings eine regelmäßige Entwurmung, wenn sie sehr oft im Wald unterwegs sind, um die Ansteckung zu verhindern.

    Etwa acht Wochen nach Wildtierkontakt kann man mittels Bluttest feststellen, ob Fuchsbandwurmeier aufgenommen wurden.

    Keine Beweise

    Bisher wird nur vermutet, dass auch wilde Beeren, Früchte oder Pilze mit den gefährlichen Eiern des Fuchsbandwurmes kontaminiert sein können. Was aber studiert wurde, ist die Tatsache, dass ein gutes Immunsystem meist mit den Parasiten zurechtkommt und nur eine von neun Personen an der gefürchteten alveolären Echinokokkose erkrankt.

    So kannst du dich schützen

    Wir glauben natürlich nicht, dass es zu einer Eindämmung des Fuchsbandwurmes kommt, wenn man den Rotfuchs zahlreich bejagt. Immerhin sind wir in Österreich tollwutfrei, was durch tierfreundliche Impfköder gewährleistet wurde und so ein bisschen die Richtung weisen sollte.

    PETA-Tipps:

    Ruhe bewahren: In erster Linie gilt es, das Thema sachlich anzugehen. Die Gefahr, als Mensch an den Folgen eines Fuchsbandwurmbefalls zu erkranken, ist verschwindend gering. Hat man keinen direkten Kontakt zu Füchsen, ist das Risiko nochmals deutlich kleiner.
    Hunde und "Freigänger-Katzen" regelmäßig entwurmen: Mäuse, Ratten und andere Nagetiere dienen dem Wurm als Zwischenwirt. Werden die Kleintiere von Hund, Katze oder Fuchs gegessen, findet der Parasit in ihnen einen idealen Endwirt.
    Füchse im Garten: Fuchskot im Garten sollte mit einer Schaufel oder mit Handschuhen entfernt werden. Um eventuelle Erreger abzutöten, empfiehlt es sich, die Fundstelle mit heißem Wasser (ab 60 Grad Celsius) zu übergießen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Fuchsbandwurm ist eine Gefahr, die hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Füchsen übertragen wird
    • Die Ansteckung ist für Menschen ohne Jagdschein und Jagdhund unwahrscheinlich, aber eine regelmäßige Entwurmung von Hunden und Katzen, die oft im Wald unterwegs sind, wird empfohlen
    • Ein gutes Immunsystem kann in den meisten Fällen mit den Parasiten umgehen, und die Anzahl der tatsächlich erkrankten Personen ist gering
    • Tierfreundliche Impfköder haben dazu beigetragen, dass Österreich tollwutfrei ist
    red
    Akt.