Tierischer Ratgeber
So erkennst du Demenz bei deinem Hund
Dank der modernen Tiermedizin werden auch unsere Vierbeiner immer älter, was aber natürlich für altersbedingte Begleiterscheinungen sorgt.
Es gibt kaum Krankheiten, die nicht auch unser geliebter Vierbeiner bekommen kann, so findet man auch viele Parallelen zwischen der Human- und der Tiermedizin. Säugetier ist nun mal Säugetier und deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass die medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritte, auch unseren Hunden das Leben verlängern.
Mit ein bisschen Glück darf man zwischen 12 und 17 Jahren mit seinem pelzigen Freund verbringen und sich an so mancher Alters-Schrulligkeit erfreuen. Doch wie ist das jetzt mit der Hunde-Demenz?
Erste Anzeichen
Da unsere Hunde eine andere Sprache sprechen, muss man auf kleine Anzeichen achten, wenn das in die Jahre gekommene Tier umsorgt. Demenz zeigt sich beim Hund vor allem durch Verwirrtheit und Desorientierung. Nicht selten kommt es vor, dass der Hund plötzlich in die Küche zum Wassernapf tapst, aber dann vor der Schüssel ziemlich offensichtlich vergessen hat, was er jetzt denn genau tun wollte. Auch Stimmungsschwankungen können möglich sein und das sogenannte "Sundowning" ist ebenfalls beim Hund zu beobachten.
"Sundowning" beschreibt den Zustand eines an Demenz leidenden Menschen, der zum späten Nachmittag und Abend hin ruhelos, gehetzt und nervös wirkt. Was am Vormittag noch kein Problem darstellte, ist nach einer längeren Wachphase oft eine Überforderung.
Aber auch ihr Sozialverhalten zu anderen Vierbeinern und die Interaktion mit der Bezugsperson kann sich ändern. Gerade jetzt ist Stabilität und ein geregelter Alltag eine enorme Hilfe für das Tier, da viele Körpersignale nur noch rein instinktiv funktionieren. Wenn er jeden Tag um 14 Uhr frisst, so wird er auch jeden Tag um 14 Uhr Hunger haben – dasselbe gilt für seine Schlafphasen und die Gassi-Runden. Man tut dem besten Freund auch keinen Gefallen, einen Umzug in diesem Lebensabschnitt zu planen, oder die Wohnung zu renovieren. Eine vertraute Umgebung schafft Geborgenheit.
Hunde können auch traurig sein:
Wichtig ist auch, die immer enger werdenden Grenzen des Tieres zu respektieren. Oft können sie nicht mehr hören, sehen sehr schlecht und sind sehr konzentriert darauf, ihre Blase zu kontrollieren, weshalb man auch zu Windeln greifen muss. Das Aufstehen fällt schwerer und schwerer und es zwickt und zwackt schon mal in den Gelenken und im Kreuz. Manche Hunde sind auch plötzlich zartbesaitet und lassen sich nicht mehr so gerne an bestimmten Stellen berühren, oder finden kuscheln plötzlich blöd.
Alle Experten sind sich aber einig, dass man als Halter meist erkennt, ob der Hund noch Lebensfreude empfindet, weil beispielsweise das Futter noch so gut schmeckt, oder die Nase beim Spaziergang keine Ruhe geben will. Demenz hin oder her – solange dein Hund noch freudige Momente erleben darf, ist doch alles okay.
Auf den Punkt gebracht
- Dank der modernen Tiermedizin werden Hunde immer älter, was jedoch auch altersbedingte Begleiterscheinungen wie Demenz mit sich bringt
- Erste Anzeichen für Demenz beim Hund sind Verwirrtheit, Desorientierung und Veränderungen im Sozialverhalten, wobei ein geregelter Alltag und eine vertraute Umgebung dem Tier helfen können, sich sicherer zu fühlen