Deutscher war alkoholisiert

Snowboarder stundenlang in Schneeloch gefangen

Ein betrunkener Deutscher verirrte sich Montag in den Kitzbüheler Alpen. Nach zweistündiger Suche befreite ihn die Bergrettung aus einem Schneeloch.

Newsdesk Heute
Snowboarder stundenlang in Schneeloch gefangen
Schwieriges Mannöver: Die Bergrettung von Mittersill musste am Montag einen betrunkenen Snowboarder retten.
Bergrettung Mittersill

Großeinsatz am Berg Resterhöhe auf knapp 1900 Metern Höhe. Bei Mittersill in den Kitzbühler Alpen wird am Montagnachmittag ein Aufgebot der örtlichen Kräfte alarmiert: Unter ihnen sind 22 Bergretter, drei Hundeführer sowie drei Alpinpolizisten. Auf Tiroler Seite machen sich 15 Tiroler Einsatzkräfte und Bergbahn-Mitarbeiter auf Schneemobilen. Gesucht wird ein betrunkener Snowboarder aus Deutschland.

Der junge Mann hatte sich alkoholisiert auf eine Spritztour begeben als er der Kontakt zu seinen Freunden verlor. Diese hatten gegen 17 Uhr die Bergrettungs-Ortsstelle Mittersill alarmiert. Die Helfer begeben sich auf eine heikle Mission. Dunkelheit und schlechte Sicht machen dem Team zu schaffen. "Wegen des schlechten Wetters war der Einsatz von Drohnen oder Hubschrauber nicht möglich", erklärt Gerfried Walser, der Leiter Mittersiller Kräfte.

Das Problem: Weil Ortung vom Handys des Vermissten nicht möglich war, gab es große Schwierigkeiten bei der Suche. Zwar wurde ein Handykontakt mit dem 26-Jährigen hergestellt, der alkoholisierte Mann konnte aber nur vage Angaben über seinen Standort machen. Die Einsatzkräfte teilten sich in Gruppen auf, um in verschiedenen Richtungen nach dem Vermissten zu suchen.

Betrunkener Deutscher in Schneeloch gefangen

Über den Messangerdienst WhatsApp konnte die Alpinpolizei mit großer Mühe den Standort des Vermissten herausfinden. Zwei Stunden nach dem Alarm fanden die Retter den Deutschen im freien Gelände. Er befand sich zwischen zwei Liften auf Tiroler Gebiet. Unverletzt, aber unterkühlt, steckte er auf rund 1.800 Metern Höhe in einem Schneeloch fest. Die Bergretter trugen ihn per Gebirgstrage zurück zur Piste. Er habe sich abseits der Pisten nicht mehr allein aus tiefem Schnee befreien können, heißt es. Von dort wurde er mit einem Pistengerät ins Tal transportiert.

Mission geglückt: Nach zweistündiger Suche fanden die Retter den deutschen Alkohol-Snowboarder.
Mission geglückt: Nach zweistündiger Suche fanden die Retter den deutschen Alkohol-Snowboarder.
Bergrettung Mittersill

Alkohol-Snowboarder im Glück

"Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte an dem bundesländerübergreifenden Einsatz war hervorragend", dankte Bergretter-Führer Walser. Der 26-Jährige Deutsche aus dem süddeutschen Baden-Württemberg (Rems-Murr-Kreis) hatte bei seinem betrunkenen Snowboard-Abenteuer großes Glück. "Man sollte sich nicht auf die alleinige Handyortung verlassen", betonte Walser. Er wies darauf hin, dass die Standortübermittlung per Mobiltelefon aufgrund verschiedener Faktoren nicht möglich sein kann. Ein leerer Akku oder Nutzer, die ihren Standort selbst nicht versenden können (etwa durch Trunkenheit), können die Mitteilung behindern .

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