Wien

Dieses Kunstwerk gibt Wienern was auf die Ohren

Ob mit Bluetooth, Anruf oder über Twitter: Mit der neuen Skulptur am Praterstern kann und darf kommuniziert werden.

Yvonne Mresch
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Am Praterstern wurde die Wiener Pestsäule neu interpretiert. Das Kunstwerk "Streamers – a Covid Sculpture" soll zum Nachdenken anregen.
Am Praterstern wurde die Wiener Pestsäule neu interpretiert. Das Kunstwerk "Streamers – a Covid Sculpture" soll zum Nachdenken anregen.
Denise Auer

"Streamers – a Covid Sculpture" nennt sich ein kürzlich errichtetes Klangkunstwerk am Anitta-Müller-Cohen-Platz beim Praterstern (Leopoldstadt). Der US-amerikanische Medien- und Performancekünstler Benoît Maubrey interpretiert mit seinem Werk die berühmte Wiener Pestsäule aus dem Jahr 1679 neu.

Livestream überträgt vom Praterstern

Die sieben Meter hohe Skulptur, die aus wiederverwerteten elektronischen Geräten besteht, zieht die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Nicht ohne Grund: Sie kann nämlich noch viel mehr als nur von außen betrachtet werden. Auf einem vor Ort befestigten Schild sind zwei Telefonnummern (0676/431 90 40; 0676/431 9050) sowie ein Twitter- und ein Instagram-Kontakt angegeben.

Passanten können also anrufen oder sich über die sozialen Medien verbinden, zum Beispiel in Form eines Tweets unter #covidsculpture. Wer sich über Bluetooth verbindet, kann seine eigens ausgewählte Musik über die Lautsprecher abspielen. Eine Kamera filmt mit und überträgt die Ergebnisse live auf der Website.

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    Fotos, Videos, Musik: Das Klangkunstwerk am Praterstern ist ein Besuchermagnet.
    Fotos, Videos, Musik: Das Klangkunstwerk am Praterstern ist ein Besuchermagnet.
    Denise Auer

    Zum Nachdenken anregen

    "Heute" schaute vorbei und testete das beliebte Kunstprojekt und siehe da, es funktioniert. Per Bluetooth wurde verbunden und danach direkt über Youtube ein Lied abgespielt, das über den Platz hallte, während Passanten Fotos und Videos von der Skulptur machten. Die Lautsprecher sind übrigens von 10 Uhr morgens bis 19 Uhr abends eingeschaltet.

    Mit "Streamers" möchte Maubrey einen Raum der Begegnung, des Nachdenkens und der Kommunikation eröffnen - und zum Nachdenken über die Pandemie anregen. Der Künstler will außerdem zeigen, dass zwischen Mensch und akustischer Umwelt eine interaktive Beziehung besteht. Umgesetzt wurde das Projekt vom Verein "Tonspur Wien" in Zusammenarbeit mit der Initiative "Kunst im öffentlichen Raum Wien".

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