"Skisport im Klima-Schwitzkasten ist mir zu billig"

Marcel Hirschers Marke "Van Deer" kämpfte beim Slalom in Gurgl mit der Feinabstimmung. Papa Ferdl wird das Problem in Angriff nehmen. Hirschers Top-Schützling Henrik Kristoffersen teilte im Tiroler Zielraum dann fast mit seinen Fäusten gegen die Klima-Aktivisten aus.

Für mich ist Aggression nie die richtige Antwort. Lösungen entstehen anders. Es ist aber offensichtlich: Der Skisport muss aktuell als Sündenbock für globale Versäumnisse herhalten. Das ist mir zu einfach. Der Skisport im Klima-Schwitzkasten ist mir zu billig.  

Ich habe noch keinen Klima-Aktivisten vor den Büros von Ryan Air oder Easy Jet angeklebt oder mit bunten Farbbeuteln gesehen. Die größten Dreckschleudern unserer Zeit kommen besser davon als das Skifahrer in der frischen Luft. Warum das so ist? Keine Ahnung. Vielleicht fliegt so mancher Aktivist mit seinem NGO-Gehalt selbst gerne etwas billiger in den Urlaub.  

Sportlich hat mich der Auftakt der ÖSV-Herren begeistert. Manuel Feller hat gezeigt, dass er mit einer klugen Fahrt einen Vorsprung sicher ins Ziel bringen kann. Ich habe das mehrmals bei ihm kritisiert. In Gurgl zog er bei bestimmten Toren im Steilen dosiert die Handbremse an, beschleunigte bei entscheidenden Stellen mit Hirn – und siegte völlig verdient. 

Skirennen gewinnen die Besten im Flachen, weil dort die meiste Zeit zu holen ist. 

Marco Schwarz hat mir imponiert und seine starke Form vom Sölden-Riesentorlauf bestätigt. Mit Michael Matt und Fabio Gstrein war auch eine mannschaftliche Geschlossenheit zu sehen. Es ist etwas passiert im ÖSV-Team. Legen die Speed-Asse nach, kann der nötige Schritt nach vorne zur Ski-Nation Nummer 1 gelingen. Das muss das Ziel sein.