Angst vor Disqualifikationen

Ski-Star: "Vielleicht haben andere beschissen"

Am Samstag startet der Ski-Weltcup in die neue Saison. Im Vorfeld geht die Angst vor Disqualifikationen um. Es gibt eine neue Wachs-Regel. 

Sport Heute
Ski-Star: "Vielleicht haben andere beschissen"
Die Schweizer Skiläuferin Lara Gut-Behrami schlägt wegen der neuen Wachs-Regel Alarm.
Die Schweizer Skiläuferin Lara Gut-Behrami schlägt wegen der neuen Wachs-Regel Alarm.

Mit dem Gletscher-Riesentorlauf in Sölden wird am Samstag die neue Ski-Weltcupsaison eröffnet. Erstmals darf dabei fluorhaltiges Wachs nicht mehr verwendet werden. Schon jetzt wird in den Skikellern und auf den Trainingspisten eifrig getuschelt. Einige gehen davon aus, dass es zu Disqualifikationen kommen könnte. Die Große Angst vor Sabotage-Aktionen geht um. 

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    "Mit Ski im Zimmer schlafen"

    Das betonte auch die Schweizer Skiläuferin Lara Gut-Behrami, die sich im "Blick" kein Blatt vor den Mund nahm, offen die Bedenken der Ski-Stars ansprach. "Vielleicht sollten die Serviceleute mit den Ski im Zimmer schlafen. Jemand könnte beim Vorbeilaufen die Ski mit einem Fluorspray kontaminieren", schilderte die Schweizerin die Bedenken der Ski-Stars. 

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      GEPA, Montage "Heute"

      Außerdem besteht weiterhin ein Zweifel, ob die Testgeräte der FIS tatsächlich absolut zuverlässig sind, in Testläufen gab es Falschmeldungen, wurde bei Skiern, die nie mit Fluor in Kontakt kamen, Rot angezeigt. Das ist das Zeichen, dass der Grenzwert von 0,99 überschritten wurde. Dann wäre der Athlet oder die Athletin disqualifiziert. 

      "Vielleicht haben andere beschissen"

      Mittlerweile hat die FIS reagiert und den Grenzwert bis 31. Dezember auf 1,8 angehoben. So soll wohl auch die Angst vor Sabotage-Akten genommen werden. Für Gut-Behrami ist das aber nur ein schwacher Trost. "Es herrscht große Ungewissheit, der Druck auf die Serviceleute steigt. Dann fahre ich eine gute Abfahrt, verliere aber eine halbe Sekunde? Ich habe nicht beschissen, aber vielleicht haben es andere getan? Ich werde nicht zu meinem Servicemann gehen und sagen: ,Tu es!´ Aber wenn ich jedes Mal glaube, vielleicht liegt es daran, dass es die anderen doch weiter benutzen, wäre das nicht gut", so die 32-Jährige sichtlich beunruhigt. 

      Das Problem ist: Fluorhaltiges Wachs ist weiterhin frei zugänglich, jeder kann es kaufen. Gut möglich, dass versucht wird, so nahe wie möglich an den Grenzwert heranzukommen. Ebenso kritisch wird gesehen, dass zunächst nur geloste Athleten und Athletinnen zum Wachs-Test müssen und außer einer Disqualifikation keine weiteren Sanktionen drohen. Das könnte vor allem Nachzügler dazu verleiten, es zu versuchen. Ebenso ist nicht bekannt, ob ein Ski kontaminiert werden kann, wenn er über Schnee fährt, auf dem zuvor ein Ski mit dem verbotenen Wachs unterwegs war. 

      Am Tag vor dem Weltcup-Auftakt sind noch einige Fragen offen...

      red
      Akt.
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