Zum zweiten Mal in ihrer Karriere Gesamtweltcup-Siegerin, dazu erstmals die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf und zum bereits fünften Mal der Disziplinensieg im Super-G. Und am Samstag kann die 32-jährige Schweizerin ihre Kristall-Sammlung noch einmal erweitern, geht auch als Topfavoritin auf Abfahrts-Kristall ins letzte Saisonrennen der Frauen im Ski-Weltcup.
Am Freitag reichte im Super-G von Saalbach ein siebter Platz, um die kleine Kugel zu holen. Danach ließ die Schweizerin mit einem Paukenschlag aufhorchen, kündigte ihren bevorstehenden Rücktritt an – am Ende der kommenden Saison. "Noch ein Jahr, ja. Ich glaube aber nicht, dass noch zwei Jahre dazukommen", meinte Gut-Behrami beim Schweizer Fernsehen, sprach damit offen über ihr bevorstehendes Karriereende.
Die Tessinerin will damit also jedenfalls noch bei der Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach an den Start gehen, würde aber auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina verzichten. "Wenn morgen Olympia wäre, wäre ich schon bereit. Ich bin sicher, dass ich nächstes Jahr noch dabei sein werde. Cortina ist aber eher unrealistisch", erklärte die 32-Jährige, schob hinterher: "Ich mag und will das nicht mehr." Damit sprach die Gesamtweltcupsiegerin den Stress im Ski-Zirkus an.
Gut-Behrami sorgte unmittelbar vor den entscheidenden Speed-Rennen im Rahmen des Weltcupfinals selbst für einen Paukenschlag. Die 32-Jährige setzte ihren langjährigen Konditionstrainer Alejo Hervaz, einen der Erfolgsgaranten, vor die Türe, weil der Spanier Gut-Behrami zuvor darüber informiert hatte, sie am Ende der Saison verlassen zu wollen. Die Schweizerin vollzog daraufhin sofort die Trennung.
Hervaz soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge unmittelbar vor dem Wechsel zum Schweizer Männer-Team stehen, dort den Österreicher Kurt Kothbauer, den Fitness-Guru von Ski-Star Marco Odermatt, ersetzen. Das sorgte schon in den letzten Tagen für Spannungen im Schweizer Skiverband.
So deutet aktuell vieles darauf hin, dass es in Saalbach nicht die traditionellen Fotos der Gesamtweltcupsiegerin und des Gesamtweltcupsiegers gemeinsam geben werde, obwohl beide aus demselben Land kommen.