Ausgebremst in Leopoldstadt
"Sinnlos": Stopptafel für Radfahrer sorgt für Aufregung
Die Grünen in der Leopoldstadt ärgern sich über eine Stopptafel für Radfahrer, die ihrer Ansicht nach sinnlos und überzogen ist.
Seit wenigen Wochen steht an der Ecke Bruno-Marek-Allee und Krakauer Straße im Nordbahnviertel (Leopoldstadt) ein Stoppschild für Radfahrer – laut dem Grünen Bezirksvorsteher-Stellvertreter Bernhard Seitz ist dieses allerdings völlig sinnlos: "Der Radweg endet hier, die Radfahrer haben (bei schlechter Sicht auf die Straße) sowieso Wartepflicht."
Der Streit um das Stoppschild hat seinen Ursprung in einem Antrag, den die Grünen im Juni 2023 gestellt hatten: Wegen Sichteinschränkungen, etwa aufgrund von Kastenwägen, Kleinbussen oder SUV, wurde auf der Bruno-Marek-Allee Nr. 19 der Wegfall eines Parkplatzes gefordert, stattdessen sollten Radständer errichtet werden.
Kastenwagen sorgen für eingeschränkte Sicht
Die Allee ist zwar nicht stark befahren – laut Seitz fahren die Pkw nur zu und wieder ab – allerdings ist dort neben einem rund zwei Meter breiten Radstreifen die Straßenbahn-Linie O in beide Richtungen unterwegs: "Die eingeschränkte Sicht bzw. wie man diese verbessern kann, war Thema in einer Anrainer-Facebook-Gruppe. Das haben wir aufgegriffen und den Antrag eingebracht", berichtet der Bezirksvorsteher-Stellvertreter im Gespräch mit "Heute".
Die Angelegenheit wurde schließlich der Verkehrskommission zugewiesen, statt den Parkplatz zu streichen, fiel aber die Entscheidung, ein Stoppschild aufzustellen: "Bei guter Sicht gibt es kein Problem beim Einbiegen in die Bruno-Marek-Allee. Jetzt werden die Radfahrer durch das Stoppschild zu jeder Tages- und Nachtzeit ausgebremst. Das ist völlig überzogen und nur passiert, damit man nicht auf einen Parkplatz verzichten muss", so Seitz.
Maßnahme erhöhte Sicherheit für Radfahrer
"Heute" fragte bei Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) nach, ob die Maßnahme wirklich sinnvoll ist: "Durch die Aufstellung der Stopptafel wurde die Sicherheit der RadfahrerInnen maßgeblich verbessert. Die Verordnung ist durch die MA 46 (Verkehrssicherheit) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Verkehrskommission erfolgt", heißt es dazu aus seinem Büro.
An der Stelle sei es zwar nicht zu einer Unfallhäufigkeit gekommen, es hätte aber Bedenken einzelner Radfahrer in Bezug auf die Sichtbeeinträchtigung gegeben.