Sehnsucht nach Liebe
Singles wollen Krisen jetzt wegkuscheln
Es liegt nicht nur am Winter, dass sich Singles nun vermehrt einen Partner wünschen. Jeder Dritte will Teuerungen und Kriege nicht alleine meistern.
Bedrückende Nachrichten aus Österreich und der Welt wiegen schwer: Immer mehr Alleinstehende haben Schwierigkeiten, große Krisen ohne Partner zu meistern. Jeder Dritte verspürt deshalb derzeit einen stärkeren Wunsch nach einer Beziehung, ergibt eine aktuelle Umfrage der Dating-Plattform Parship. 26 Prozent der 542 befragten Singles haben ein größeres Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Geborgenheit als vorher. Um belastende Situationen möglichst gut zu bewältigen, versuchen 61 Prozent bewusst dankbar zu sein und oder viel Zeit in der Natur zu verbringen (43 Prozent).
38 Prozent der Befragten achten stärker auf ein gesundes Leben, um den Anforderungen des Alltags zu trotzen. Dazu gehören bessere Ernährung, mehr Sport und weniger Alkohol – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Vielen hilft es auch, aktiv zu werden: Vor allem Frauen verbringen mehr Zeit mit Familie und Freunden (36 Prozent), das schätzen auch 20 Prozent der Männer.
Männer einsamer als Frauen
Die Herren der Schöpfung fühlen sich auch etwas öfter einsam als Frauen (18 Prozent, bzw. 12 Prozent).Teuerungen, Terror, Klimakrise und Pflegenotstand begegnen immerhin noch 19 Prozent mit Spaß als Kontrast-Programm, wie etwa beim Ausgehen. 14 Prozent meditieren, 11 Prozent engagieren sich ehrenamtlich. Männer beginnen eher ein neues Hobby (10 Prozent) oder erfüllen sich einen materiellen Wünsch (ebenfalls 10 Prozent).
"Gerade in Zeiten verstärkter Krisen ist es wichtig, wachsam und empathisch zu sein. Man sollte nicht darauf vergessen, seine eigenen Ressourcen zu stärken und seine Batterien immer wieder aufzuladen", rät Parship-Psychologin Caroline Erb. "Die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse ist ein wichtiger erster Schritt, um das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit zu stärken. Das gilt auch für die Partnersuche, je aktiver man sich diesem elementaren Thema widmet, desto höher sind die Chancen jemanden kennenzulernen.“
Keine Nachrichten und mehr Zeit daheim
Abgesehen von der Partnersuche hat die Krise auch konkrete Auswirkungen auf Alleinstehende: Vier von zehn achten bei täglichen Einkäufen mehr auf die Kosten. Jeder Dritte hat das Gefühl, es herrsche eine allgemeine Gereiztheit. 27 Prozent konsumieren bewusst weniger Nachrichten, bei den Frauen sagen das sogar 34 Prozent. Manche Befragte haben das Bedürfnis, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen, statt auszugehen (16 Prozent) und können schlechter abschalten (14 Prozent).