Österreich

Sind wir Schnitzel-Müde? Fleischkonsum stark gesunken

40 Prozent der Österreicher essen weniger Fleisch als noch vor einigen Jahren. Als Hauptgrund gilt das Tierwohl, Klimaschutz-Gründe eher weniger.

Newsdesk Heute
Sind wir Schnitzel-Müde? Fleischkonsum stark gesunken
Schnitzel kommt seltener auf den Tisch. Statt Fleisch gibt es immer öfter Gemüse, die Gründe sind vielfältig.
Stephan Rumpf / SZ-Photo / picturedesk.com

Den Tieren zuliebe essen die Österreicherinnen und Österreicher weniger Fleisch. In den letzten Jahren ist der Konsum hierzulande gesunken. Das berichten zumindest über 1.000 Befragte einer aktuellen Erhebung. Demnach isst über ein Viertel der Menschen etwas seltener Fleisch als noch vor zwei bis drei Jahren. Elf Prozent haben die Mahlzeiten mit Fleisch deutlich reduziert. 

Nach kulinarischem Überfluss rund um Weihnachten ist der Jänner für viele eine Gelegenheit, bewusster zu essen. Aus diesem Gedanken heraus entstand der "Veganuary" (vegane Jänner). Bei Familien mit Kinder ist dieser Trend allerdings nicht erkennbar. In diesem Haushalten wird sogar überdurchschnittlich oft mehr Fleisch gegessen als zuvor! Gleich geblieben ist der Konsum bei rund der Hälfte der Befragten.

Tierwohl ist größte Motivation, Klimaschutz eher weniger

Der Hauptgrund für den Verzicht ist für zwei Drittel das Tierwohl bzw. Tierschutzgründe. Die Gesundheit treibt 28 Prozent sehr und 41 Prozent eher an, der Klima- bzw. Umweltschutz ist gerade einmal für etwas mehr als die Hälfte ein relevanter Grund (21 Prozent sehr, 35 Prozent eher). Für acht von zehn in der über 50-Jährigen sind Gesundheitsgründe ausschlaggebend für den Verzicht. Der Klimaschutz (52 Prozent) spielt eine vergleichsweise geringe Rolle – allerdings sind die Gründe bei den 18 bis 29 Jahre genau umgekehrt. Die Jüngeren verzichten am häufigsten aus Klimaschutzgründen (63 Prozent), weniger aus Gesundheitsgründen (54 Prozent).

Doch nicht jeder reduziert Fleisch aus ethischen Überzeugungen, manch einer hat einfach andere Vorlieben entwickelt oder nimmt dadurch auf die Ernährungsgewohnheiten anderer Personen im Haushalt Rücksicht. Ein Drittel findet außerdem, dass Fleischalternativen immer besser werden.

Statt Fleisch kommen häufiger Reis, Fisch und Nudeln auf den Tisch

Als Alternative kommt am häufigsten mehr Gemüse auf die Teller – und zwar bei 87 Prozent. Rund drei Viertel essen öfter fleischlose Nudel- oder Reisgerichte, jeder Zweite greift vermehrt zu Linsen, Bohnen oder anderen Hülsenfrüchten. 44 Prozent essen öfter Fisch, je rund ein Viertel gibt an, häufiger Getreide-Laibchen, gegrillten oder gebackenen Käse oder Süßspeisen zu essen. Ein Fünftel greift häufiger zu Fleischalternativen, ein Sechstel zu Tofu.

Die Liste der beliebtesten Ersatzprodukte wird von Gemüse angeführt. 80 Prozent können sich diesen Ersatz vorstellen, 70 Prozent auch Fisch. Auch fleischlose Reis- oder Nudelgerichte (67 Prozent) sind eine Option, ebenso wie Hülsenfrüchte (57 Prozent) sind vorstellbar. Fleischalternativen  sind für passionierte Fleischesser derzeit noch eher abwegig. Nur 20 Prozent erwägen diese Option.

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