Vingegaard gegen Pogacar

Sieg im Giganten-Duell, dann Tränen-Interview

Jonas Vingagaard hat auf der elften Etappe der Tour de France zugeschlagen, holte sich im Schlusssprint vor Tadej Pogacar den Etappensieg.

Sport Heute
Sieg im Giganten-Duell, dann Tränen-Interview
Jonas Vingegaard setzte sich auf der elften Etappe der Tour de France gegen Tadej Pogacar durch, danach flossen beim zweifachen Tour-Sieger die Tränen.
Reuters, Screenshot

Auf der elften Etappe der Frankreich-Rundfahrt von Eaux-Les-Bains nach Le Lloran über 211 Kilometer und 4.350 Höhenmeter durch das französische Zentralmassivsetzte sich der Däne erst im Schlussprint vor dem Slowenen durch. Pogacar, der Mann im Gelben Trikot, versucht auf den letzten Metern noch einmal, davonzuziehen, doch der Däne hielt dagegen, hatte eine halbe Radbreite Vorsprung. Remco Evenepoel (Belgien) kam mit 25 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel, vor dem Slowenen Primoz Roglic, der auf der letzten Abfahrt noch stürzte, entscheidende Sekunden verlor und im Ziel 55 Sekunden Rückstand hatte.

Pogacar behält damit auch nach der elften Etappe das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, liegt 1:06 Minuten vor Evenepoel und 1:14 Minuten vor Vingegaard.

"Das ist sehr emotional für mich. Nach einem Sturz zurückzukommen... Das bedeutet mir sehr viel, all das, durch das ich durchmusste. Daran habe ich gedacht. Ich hätte das nie ohne meine Familie schaffen können", meinte der Däne im TV-Interview beim Ausradeln mit tränenerstickter Stimme. Vingegaard musste sich nicht nur den Schweiß, sondern auch Tränen aus dem Gesicht wischen. "Ich bin einfach nur glücklich, hier zu sein. Eine Etappe gewinnen zu können, bedeutet mir einfach so viel, sie für meine Familie gewinnen zu können. Die waren für mich die gesamte Zeit da", meinte der sichtlich gerührte Tournee-Sieger der letzten beiden Jahre. "Am Anfang konnte ich ihm nicht folgen, aber ich habe gekämpft. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn im Sprint schlagen kann", ergänzte der Däne.

"Ich dachte, ich würde sterben, ich dachte, wenn ich das überleben sollte, höre ich mit dem Radsport auf", erzählte der dänische Rad-Star schon vor der Tour, nachdem Vingegaard auf der vierten Etappe der Baskenland-Rundfahrt im April schwer zu Sturz kam, sich das Schlüsselbein, mehrere Rippen und einen Finger brach, darüber hinaus war seine Lunge punktiert.

Pogacar-Attacke, Vingegaard kommt zurück

Pogacar setzte auf dem Weg zum Pas de Peyrol, einer Bergwertung der ersten Kategorie, seine Attacke, schüttelte kurzzeitig die Konkurrenten ab. Allerdings arbeitete sich Roglic in der Abfahrt wieder an den Slowenen heran, ließ den Mann im Gelben Trikot weiter die Tempoarbeit machen. Ehe Vingegaard dann im Zielsprint zuschlug.

Österreichs Radsport-Star Felix Gall konnte sich neuerlich im Spitzenfeld klassieren, hatte im Ziel 2:38 Minuten Rückstand auf Etappensieger Vingegaard. In der Gesamtwertung machte Gall drei Plätze gut und liegt nun als Gesamt-13. 8:58 Minuten hinter Pogacar.

Gregor Mühlberger verlor als Etappen-70. 25:17 Minuten, ist nun Gesamt-82. (+1:39:06 Stunden), Marco Haller kam als 89. ins Ziel, mit 29:23 Minuten Rückstand, ist in der Gesamtwertung nun als 100. 1:51:51 Stunden zurück. 

red
Akt.