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Sieben Gründe, warum die WWE vor AEW zittern muss
All Elite Wrestling hat mit "Double of Nothing" einen perfekten Start hingelegt. Wir erklären, warum bei der WWE jetzt die Köpfe rauchen.
Am Samstag wurde in Las Vegas Wrestling-Geschichte geschrieben. Die erste offizielle AEW-Veranstaltung "Double or Nothing" war ein voller Erfolg. Mit "All Elite Wrestling" ist ein neuer Big-Player am Wrestling-Markt. Wir haben sieben Gründe, warum AEW der WWE gefährlich wird.
All Elite Wrestling brannte ein absolutes Spektakel ab, laut Executive Vice-President Cody Rhodes war das aber nur der Anfang. Wenn das Video oberhalb nicht schon für sich selbst spricht, hier sieben Gründe, warum im WWE-Office die Köpfe rauchen:
Wie schon im Video oberhalb zu sehen: AEW ist brutaler, schneller und viel riskanter. Unglaubliche, innovative Moves erinnern teilweise an die alte ECW, gemischt mit mexikanischem Lucha-Libre-Style. Während in der WWE die ständig gleichen Match-Abläufe zu sehen sind, wird hier mit absoluten Überraschungseffekten auch in den Matches eine Geschichte erzählt. So fesselt man die Fans in der Halle und vor den TV-Geräten.
Die Präsentation von AEW wirkt ebenfalls frischer und dynamischer als die WWE. Kommentator-Legende Jim Ross ("Bah gawd almighty!"), Alex Marvez und Excalibur bringen frischen Wind und unglaubliche Emotion in die Kämpfe. Weil das Produkt auch nicht auf Kinder-Fans ausgerichtet ist, darf da auch schon das ein oder andere Schimpfwort fallen.
In den 3:47 Stunden, die "Double or Nothing" on Air war, hat die neue Wrestling-Liga gefühlt mehr Emotionen erzeugt, als die WWE im gesamten letzten Jahr. Das Zusammenspiel aus großartigen Kämpfen, lauten Fans und großen Gesten im Ring brachte praktisch ständige Gänsehaut. Ein perfektes Beispiel: Während in der WWE Cody Rhodes vs. Goldust (Dustin Rhodes) völlig unterging, lieferten die beiden Brüder bei AEW wohl das Wrestling-Match des Jahres. Nach einer brutalen Schlacht umarmten sich die beiden - voller Blut - und vereinbarten einen Tag-Team-Kampf beim nächsten Event.
Bekannte Gesichter, die bei der WWE den Durchbruch nicht geschafft haben, mischen sich mit Stars aus der Indy-Szene, spannenden Newcomern und Legenden. Der wohl größte Coup ist AEW derzeit wohl mit John Moxley gelungen, schon als Dean Ambrose war er eine große Nummer beim Wrestling-Marktführer. Die kommende Fehde zwischen Moxley und Kenny Omega wird sicherlich der Hammer! Ebenfalls überraschend: Bret Hart präsentierte den AEW-World-Titel. Weitere Überraschungen werden sicherlich folgen, auch eine Wrestling-Rückkehr von Publikumsliebling CM Punk ist nicht ausgeschlossen.
Mit Tony Khan hat AEW einen Milliardär im Hintergrund, er besitzt auch das NFL-Team Jacksonville Jaguars und Fußball-Mannschaft Fulham. Mit TNT und Ted Turner ist ein großes Network einen lukrativen TV-Deal mit der neuen Liga eingegangen, am Kleingeld mangelt es also nicht. Die AEW hat im Moment auch nicht vor viele Houseshows zu veranstalten, somit müssen die Wrestler auch nicht so viel reisen und können sich mehr für ihre wichtigen Auftritte schonen. AEW zahlt nicht nur sehr gut, sondern kümmert sich auch um Versicherungen und Reisekosten - anders als in der WWE, wo jeder für alles selbst aufkommen muss. Kein Wunder, dass derzeit so viele WWE-Fighter zu AEW wollen.
Während beim "Double or Nothing"-PPV die 18.000 Fans im MGM-Grand-Hotel ständig on Fire waren, schockte der direkte Vergleich mit Monday Night Raw. Keine Stimmung, "this is awful"-Rufe, sogar "AEW"-Chants waren im WWE-TV zu hören. Die WWE muss sich schnell etwas einfallen lassen, sonst überholt sie AEW mit Lichtgeschwindigkeit. Für Wrestling-Fans kann eine Konkurrenz-Situation am Markt nur positiv sein, wer erinnert sich nicht an glorreiche Zeiten als die WWE mit der WCW in ständiger Konkurrenz stand und sich ständig gegenseitig übertrumpfen wollten? Die WWE muss einsehen, dass AEW ein ernstzunehmender Contender ist, dann wird auch das eintönige Programm sicher wieder spannender.
Wie man aus dem WWE-Umfeld hört, will Vince McMahon immer noch alles selbst kontrollieren und bestimmen. Der mittlerweile 73-Jährige gilt als Workaholic und nur seine eigenen Entwürfe und Storylines schaffen es in die Shows. Das Creative-Team, gemeinsam mit Triple H, hätte tonnenweise Ideen für gute Fehden, doch Vince schmettert diese regelmäßig ab. Der "alte Mann" hat das Gespür dafür verloren, was die Fans wollen, er lebt in seiner eigenen Welt. Bei AEW sind kluge Köpfe am Werk: Mit Chris Jericho, Cody Rhodes, Kenny Omega und den Young Bucks gibt es gleich fünf Executive-Vice-Presidents, die sich im Hintergrund um alles kümmern und zusätzlich in den Ring steigen. Sie haben ein frisches Produkt an den Start gebracht, das massenweise Fans anlocken wird.
Im Herbst will die AEW mit einer wöchentlichen TV-Show starten, diese aber nicht in Konkurrenz zur WWE zeigen. Wahrscheinlich wird die Show dann immer am Dienstag laufen, WWE Smackdown wandert ab Oktober zu Fox und wird dann am Freitag stattfinden. Wir sind gespannt auf die neuen Entwicklungen im Wrestling-Business und halten euch wie immer am Laufenden.