Sölden-RTL
Stockerl-Premiere für Scheib bei Brignone-Überraschung
Federica Brignone rast zum Sieg in Sölden. Die Italienerin katapultierte sich am Rettenbach noch auf Platz eins. Und Julia Scheib auf Platz drei.
Brignone, nach dem ersten Durchgang noch Dritte, nahm im schwierigen zweiten Durchgang volles Risiko und stürmte noch zum Sieg – dem 28. Weltcup-Erfolg in der Karriere der Italienerin. Brignone hängte Alice Robinson aus Neuseeland um 17 Hundertstel ab. "Ich hab alles probiert, es war nicht einfach. Aber ich bin sehr, sehr froh", strahlte Brignone nach dem zweiten Sölden-Riesentorlauf-Erfolg nach 2015.
ÖSV-Läuferin Julia Scheib fuhr nach einem verkorksten ersten Durchgang in der Entscheidung noch sensationell aufs Stockerl (+1,08) – der erste ÖSV-Podestplatz in einem Riesentorlauf seit 2019. Und das erste Top-Drei-Ergebnis in der Karriere der Steirerin.
Auch, weil die Halbzeit-Führende Mikaela Shiffrin ihren Lauf total verpatzte, großen Rückstand aufriss. Die US-Amerikanerin wurde gar nur auf Rang fünf durchgereicht (+1,21).
Scheib-Aufholjagd
"Ziel erreicht", lachte Scheib nach dem packenden Finale. "Es ist noch ein bisschen surreal, dass sich das ausgegangen ist", so die Steirerin weiter. Scheib kämpfte sich mit einem kompromisslosen zweiten Durchgang noch sensationell aufs Stockerl vor. Ein schwerer Patzen im ersten Durchgang – die Steirerin visierte im langen Zug das Außentor an – kostete der 26-Jährigen einen besseren Zwischenrang. Scheib lag zur Halbzeit nur auf dem 14. Zwischenrang.
Nach einer verkorksten Saison machte Katharina Liensberger mit dem guten achten Platz (+1,49) einen Schritt nach vor. "Es war eine Steigerung zur letzten Saison. Darauf kann ich aufbauen", meinte die Vorarlbergerin, die in der Entscheidung drei Ränge gutmachte.
Stephanie Brunner, nach Lauf eins noch die beste heimische Läuferin auf Rang sechs, verpatzte den zweiten Durchgang komplett, rutschte auf den 14. Platz zurück (+2,04).
Franziska Gritsch erlebte derweil einen Nachmittag zum Vergessen, rutschte nach einem enttäuschenden ersten Durchgang noch um einen Platz zurück und wurde 27. (+4,09). Ricarda Haaser, nach dem ersten Lauf noch 20., schied in der Entscheidung aus, sie war im Steilhang weggerutscht.