Nahost-Konflikt

Shell stellt Schiffsverkehr durchs Rote Meer ein

Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer hat zur Folge, dass Shell vorerst seine Transporte im Roten Meer einstellen wird.

Newsdesk Heute
Shell stellt Schiffsverkehr durchs Rote Meer ein
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert.
REUTERS

Shell Global hat am Dienstag angekündigt, den Schiffstransport seiner Güter durch das Rote Meer bis auf Weiteres einzustellen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach würden alle Transporte von Gas und Öl durch den viel befahrenen Meeresabschnitt gestoppt - für wie lange, ist noch unklar. Der Schritt erfolge aufgrund des erhöhten Risikos einer Eskalation mit den Huthi-Rebellen. Die militanten Anhänger der Bürgerkriegspartei greifen seit Wochen Handelsschiffe mit Raketen an, die sie von den von ihnen kontrollierten Gebieten im Jemen abfeuern. Zuletzt hatte auch der Frachtriese MSC seinen Schiffen die Durchfahrt durch die Meerespassage vorerst untersagt.

US-Frachter und Handelsschiff vor Jemen von Rakete getroffen

Im Roten Meer ist kurz vor der Ankündigung erneut ein Handelsschiff mit einer Rakete beschossen worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Massengutfrachter Zografia erlitt demnach durch den Treffer leichte Schäden. Am Montagabend traf eine Rakete ein US-Schiff, Verletzte gab es beim Angriff keine. Die Raketen werden mutmaßlich von den Huthi-Rebellen aus dem Süden des Jemens abgefeuert. Die Bürgerkriegspartei hatte am Dienstag angekündigt, auch US-Schiffe anzugreifen, nachdem US-amerikanische und britische Luftschläge Stellungen im Jemen getroffen hatten. Zudem warfen die Huthi den USA vor, durch ihre Verteidigung der Frachtschiffe gegen Raketenangriffe den Welthandel selbst zu gefährden.

Vor der Küste Jemens ist ebenfalls am Montag ein Frachtschiff von einer Rakete getroffen worden, wie die UK Maritime Trade Operations UKMTO auf Twitter schreibt. Der Vorfall habe sich demnach etwa 175 Kilometer entfernt von der Hafenstadt Aden ereignet. Nach ersten Erkenntnissen wurde ein US-Massengutfrachter von oben mit einer Rakete getroffen, wie Sky News schreibt. Die Rakete soll einen Brand im Laderaum verursacht haben, der Frachter sei aber noch seetüchtig und es habe keine Verletzten gegeben. Wer hinter dem Angriff steckt, ist noch nicht klar. Die UKMTO hält Schiffe in der Region zu "äußerster Vorsicht" an.

Rotes Meer ist eine zentrale Handelsstraße in Nahost

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert. Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, riefen die USA im Dezember eine internationale Militärkoalition ins Leben. Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

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red
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