Welt

Sex-Skandal rund um slowenischen Stadtchef

Heute Redaktion
Teilen
Zoran Jankovic ist als Bürgermeister der slowenischen Stadt Ljubljana unter Korruptionsverdacht geraten.
Zoran Jankovic ist als Bürgermeister der slowenischen Stadt Ljubljana unter Korruptionsverdacht geraten.
Bild: Reuters

Zoran Jankovic, Bürgermeister der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, soll von einer zweifachen Mutter Sex gefordert haben, wenn er ihr einen Job verschafft.

Die Ermittler erheben schwere Vorwürfe gegen Zoran Jankovic. Er ist Bürgermeister von Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien und soll einer Frau in Notlage für Sex einen städtischen Job vermittelt haben.

Der Stadtchef steht zusätzlich schon seit längerem unter Korruptionsverdacht. Deshalb hörte die Polizei sein Telefon ab und stolperte über den Sex-Skandal.

Apothekerin bat um Hilfe

Die Frau im Mittelpunkt ist Apothekerin und zweifache Mutter. Im Juli 2014 ließ sie sich scheiden und musste um ihre Wohnung und das Sorgerecht für ihre Kinder kämpfen. Sie schickte Jankovic eine SMS: "Ich brauche dringend ihre Hilfe." Sie hoffte auf den Bürgermeister, denn er ist für seine unkomplizierten Lösungen bei Verwaltungsproblemen bekannt geworden.

Obwohl die Frau bereits beim städtischen Apothekenbetrieb Lekarne Ljubljana arbeitete, bat sie Jankovic um eine unbefristete Anstellung, damit ihr die Bank einen Wohnungskredit geben würde.

Sex im Bürgermeister-Büro

Das Polizeiprotokoll enthüllt die Details des Skandals: Der Bürgermeister lud sie zu einem Gespräch in sein Büro ein. Dabei verlangte er "das Versprechen einer sexuellen Beziehung, weil er dafür sorgen wird, dass sie eine unbefristete Anstellung bekommt", so die Ermittler. Und die Frau sagt: Sie habe mit ihm geschlafen.

Besuche in der Nacht

Nach dem ersten Treffen soll sich Jankovic mehrmals bei der Frau gemeldet haben: "Nach seinen Diensten sei sie an der Reihe", heißt es in den Ermittlungsakten. Ende Juli soll er sie in der Nacht aufgesucht haben.

Planstelle neu geschaffen

Doch die unbefristete Stelle für die Apothekerin war nicht so einfach zu beschaffen. Es hätte eine neue Planstelle gebraucht und damit die Zustimmung der Gemeindeführung. Jankovic regiert mit absoluter Mehrheit und ließ dies einfach beschließen.

Weiter bedrängt

Damit nicht genug: Die Ermittler gehen davon aus, dass der Bürgermeister danach erneut Sex wollte: "Ich hab's Dir gesagt. Was ich Dir damals versprochen habe, hab ich getan. Jetzt bist Du an der Reihe", soll er der Apothekerin am Telefon gesagt haben.

Sie vertröstete ihn bis nach der Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrages. Zu weiterem Geschlechtsverkehr kam es aber offenbar nicht.

Für den Bürgermeister hat die Sache schwerwiegende Konsequenzen. Gegen ihn läuft eine Strafanzeige wegen Korruption. Er soll "die Notlage der Frau erfolgreich ausgenutzt haben". Wie verzweifelt die Frau war, zeigen ihre SMS an Jankovic: "Ich würde alles machen, um meinen Kindern ein schönes, warmes Zuhause zu geben." (red)