Wir sollen weniger sitzen und mehr Bewegung machen, Rauchen ganz aufhören und auf Fleisch verzichten. Tipps für ein gesundes Leben gibt es massenhaft - doch wie wirkt es sich aus, wenn man sich wirklich daran hält? Eine Sammlung von Studien ergibt (teilweise kuriose) Erkenntnisse, wie sich einzelne Lebensumstände auf unsere Lebenserwartung auswirken (können). Beginnen wir mit den positiven Auswirkungen:
Diese Erkenntnis geht laut "Daily Mail" auf neuseeländische Forscher zurück. Menschen in glücklichen Beziehungen altern langsamer, solche in vergifteten Partnerschaften rascher. Pro Jahrzehnt, das man glücklich miteinander verbringt, ergibt sich so ein Lebenserwartungsplus von 1,5 Jahren.
Es hat sich herausgestellt, dass weniger als 7 Stunden Schlaf pro Nacht gesundheitsschädlich sind. Laut Harvard Medical School sollte man 7 bis 9 Stunden schlafen, das bringt Männer 4,7 und Frauen 2,4 Extra-Jahre.
Sex verbessert den Schlaf und reduziert den Stress, das kann bis zu 7 Jahre extra bringen.
Laut polnischer Studie sind 4.000 Schritte pro Tag genug, um sein Risiko für mehrere Erkrankungen zu reduzieren. Regelmäßige körperliche Aktivität kann bis zu 4,4 Jahre zusätzliche Lebenszeit schenken.
Der Klassiker: Krebs, Herzinfarkt, Gefäßkrankheiten - Rauchen erhöht das Risiko deutlich, die Krankheiten zu bekommen. Aber: 20 Jahre nach dem Aufhören ist das Krankheitsrisiko wieder gleich hoch wie bei Menschen, die nie geraucht haben. Also: Ausdämpfen und sich auf zusätzliche 10 Jahre freuen.
Nicht jedermanns Sache, aber laut Ohio State University leben religiöse Menschen bis zu 4 Jahre länger.
Luftverschmutzung und Lärm sind in der Großstadt größer, das kostet Lebenszeit. Allerdings nicht so viel - 2 Jahre laut Forschern aus Chicago. Aber: Wer in der Pension in die Stadt zieht, gewinnt (angeblich) ein Jahr - wegen der besseren medizinischen Versorgung.
Ein Studium dauert zwar länger, aber mit einem Abschluss bekommt man bessere Jobs und kann sich ein gesünderes Leben leisten, das dann 1,4 Jahre länger dauern soll.
Dass Übergewicht nicht gesundheitsfördernd ist, ist bekannt - laut Mayo Klinik lässt sich das genau berechnen: Ein 40-jähriger Mann mit einem Bauchumfang von mehr als 109 Zentimetern hat eine um drei Jahre geringere Lebenserwartung, eine gleichaltrige Frau mit 94 Zentimeter Taille eine um 5 Jahre geringere.
Gehirntraining kann Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer verhindern bzw. hinauszögern - britische Forscher testeten 20.000 Menschen über 50 und fanden heraus: Wer regelmäßig puzzelt oder Rätsel löst, hat ein um 10 Jahre jüngeres Gehirn. Muss nur noch der restliche Körper mitspielen...
Freiwilligenarbeit, sei es bei der Feuerwehr, bei der Rettung oder anderen Organisationen, ist nicht nur ein wertvoller Dienst an der Gemeinschaft - man tut sich auch selbst etwas Gutes, wenn man der University of Michigan glauben darf, weil man weniger einsam ist und mental und physisch gesünder.
Essen hat wohl einen der größten Einflüsse auf unsere Lebensqualität und -erwartung. Wer viel Fisch, Nüsse und Früchte ist und Fleisch sowie gesüßte Lebensmittel reduziert, kann 10,9 Jahre (Männer) bzw. 10,4 Jahre (Frauen) länger leben. Kurios: Ein ot Dog verkürzt das Leben angeblich um 38 Minuten...
Es geht natürlich auch in die andere Richtung - Lebensumstände, die uns schneller altern lassen und unsere Lebenserwartung verringern. Zumindest, wenn man den Studien glauben darf.
So viel Lebensfreude Kinder auch bringen, sie kosten auch Energie. Forscher wollen herausgefunden haben, dass ein Kind den Alterungsprozess bis zu 7 Jahre beschleunigen kann - schuld ist der Schlafmangel. Das trifft aber nur auf Frauen zu, Männer sind davon nicht betroffen.
Finnische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass ein sehr stressiges Leben die Lebenserwartung von Männern um 2,8 und von Frauen um 2,3 Jahre senken kann. Aber: Entspannungstechniken wie Yoga können dagegen wirken.
Sitzen ist so ungesund wie Rauchen - wer 10 und mehr Stunden pro Tag sitzt, altert um 8 Jahre schneller, so Wissenschafter der University of California.
Zu hoher Blutdruck kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Krankheiten auslösen. Wer den ersten Wert seines Blutdruckes (systolischer Wert) unter 120 bis 140 hält, kann bis zu 3 Jahre länger leben.
Leider kann man all die Faktoren nicht einfach addieren - aber laut einer großen, 2023 veröffentlichten Studie gibt es acht Mega-Faktoren, die zu beachten sind: Körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, weniger Stress, guter Schlaf, Freunde und Familie, nicht rauchen, keine Drogen nehmen und wenig Alkohol konsumieren. Wer das als 40-Jähriger beachtet, lebt 24 Jahre länger, als 50-Jähriger 21 Jahre und als 60-Jähriger immerhin noch potenziell 18 Jahre. Und, was alle Forscher betonen: Es ist nie zu spät, ein gesünderes Leben zu beginnen.