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"Setz dich ab, solange es noch geht" – ORF-Star flieht 

Eigentlich wollte Christian Wehrschütz noch in Kiew bleiben, um über aktuelle Entwicklungen zu berichten. Doch die Lage ist zu gefährlich. 

Michael Rauhofer-Redl
Christian Wehrschütz ist ORF-Korrespondent in der Ukraine. Nun musste er Kiew auf Anraten des Bundesheers verlassen. 
Christian Wehrschütz ist ORF-Korrespondent in der Ukraine. Nun musste er Kiew auf Anraten des Bundesheers verlassen. 
Screenshot ORF

Von einer "totalen Absetzbewegung" aus Kiew berichtet Christian Wehrschütz am Dienstagmorgen. Der ORF-Korrespondent, der noch am frühen Morgen erklärt hatte, weiterhin aus Kiew berichten zu wollen, hat laut eigenen Angaben seine Koffer bereits gepackt. In einem kurzen Statement erklärte er im ORF-Radio Ö1, dass sich sein Team trotz eines inneren Zwiespalts dazu entschieden habe, die Stadt zu verlassen.

Zwar wolle er weiter aus Kiew berichten, doch die Sicherheitsbedenken werden offenbar zu groß. Niemand wisse, wann der russische Großschlag auf die ukrainische Hauptstadt erfolgen wird, doch Freunde des Bundesheers haben dem ORF-Korrespondenten offenbar geraten: "Setz dich ab, solange es noch geht".

Botschaft wurde evakuiert

Nicht nur Wehrschütz verlässt die Stadt. Auch ein humanitärer Konvoi verlässt Kiew Richtung Süden. Auch die in der österreichischen Botschaft lebenden Menschen wurden mittlerweile evakuiert. Nur noch die Sicherheit und eine Mitarbeiterin sind vor Ort. Die Botschaft ist also nach wie vor besetzt. Denn diese erfülle nach wie vor zwei Aufgaben: Zum einen müsse sie Menschen, die raus aus der Stadt und dem Land wollen, helfen. Laut Wehrschütz gebe es immer noch Österreicher, die im Raum Kiew festsitzen und nicht wegkommen. Zum anderen werde die Botschaft auch gebraucht, Hilfsgüter zu verteilen, sobald sie in der Ukraine ankommen.

Wehrschütz selbst will etwas westlich von Kiew Stellung beziehen und von dort aus weiter aus der Ukraine berichten. Das kündigte er in der Live-Schaltung an.

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