Österreich

Serbische Beauty-Docs pfuschen in Friseursalons

Jedes Wochenende pilgern zahlreiche Ärzte nach Wien, um hier illegal zu werkeln - jedoch eher schlecht als recht.

Heute Redaktion
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Die vermeintlichen Experten pfuschten jedes Wochenende an den Wienerinnen.
Die vermeintlichen Experten pfuschten jedes Wochenende an den Wienerinnen.
Bild: Kosmo

6.000 Euro am Wochenende verdienen? Kein Problem, wenn man Schönheitschirurg aus Serbien ist. Jedoch müssen die "Helden in weiß" für das gute Geld jeden Freitag nach Wien pendeln. Nachdem hier die Kundinnen zufrieden gestellt wurden, geht es wieder zurück an den Balkan, wo man am Montag wieder in der eigenen Ordination sitzt.

Schon seit Jahren kommen die Beauty-Docs in die Bundeshauptstadt, um die Lippen der Wiener Frauen aufzuspritzen, oder hier und da ein Fältchen wegzubügeln. Wie "Kosmo" berichtet, dienten damals noch Privatwohnungen von Freunden und Verwandten als Praxen.

Gesundheit gefährdet

Doch die Ärzte merkten schnell, dass sie die Preise ankurbeln konnten und diese für die Wienerinnen immer noch ein Schnäppchen sein würden. Aus diesem Grund wollte man die "Wochenend-Verschönerungen" ein wenig professioneller aufziehen. Man mietete sich in Friseursalons im 16. Bezirk ein. Für zwei Tage lang gab es dann immer wieder Botox statt Schampoo.

Abgesehen von dem illegalen Geschäft, denn die Männer und Frauen in weiß haben weder eine Arbeitserlaubnis noch eine aufrechte Mitgliedschaft bei der Ärztekammer, wurde regelmäßig die Gesundheit der Patientinnen gefährdet. So kam es häufig zu Schwellungen, Blutergüssen, unsymmetrischen oder entzündeten Lippen. Folgen waren auch Fieber und Sprachstörungen. Den Beauty-Ärzten war das jedoch egal. Sie waren längst wieder in Serbien und zählten ihr steuerfrei verdientes Geld.

Zu große Bekanntheit

Die Gier der Ärzte sorgte nun für eine Razzia: Auf Facebook wurde von Woche zu Woche immer mehr Werbung für die "Experten" gemacht. Man rühmte sie damit, dass sie in der Militärmedizinischen Akademie in Belgrad arbeiteten oder schon an serbischen Stars werkten. Die Promotion rief die österreichischen Behörden auf den Plan. Die Folge war eine Razzia am vergangenen Freitag.

Laut "Kosmo" wurde jedoch keiner der beschuldigten Ärzte verhaftet. Ob die Beauty-Docs die Sache nun ruhiger angehen werden, oder das Pendeln komplett einstellen, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen. (slo)