Sensation – Briefe von Kleist in Innsbruck entdeckt

Seit mehr als hundert Jahren gab es keinen größeren Fund an Heinrich-von-Kleist-Handschriften. Lange war eben nur die Existenz von 173 Originalbriefe bekannt. Jetzt tauchten aber gleich fünf "neue" Briefe auf, wie die Tiroler Tageszeitung berichtete.

Kleist-Briefe waren in Obstkisten aufbewahrt

Gefunden wurden die Briefe in einer Sammlung von Andreas Alois Di Pauli (1761-1839). Diese kam 2007 als Schenkung an das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck. Ursprünglich befand sich die Sammlung in einem Bozner Keller und war zum Teil in Obstkisten aufbewahrt.

Auf die Durchsicht der zwei Kisten aus dem Nachlas machte der deutsche Quellen-Forscher Hermann F. Weiss aufmerksam. Dabei wurden gleich fünf Kleist-Briefe aus 1809 und 1810 entdeckt.

Briefwechsel mit einem österreichischen Diplomaten

Hierbei handelt es sich um einen Briefwechsel mit dem österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg (1773-1812). Die beiden Männer sollen sich in Dresden kennengelernt haben. In den Briefen unterhalten sich die beiden Zeitgenossen unter anderem über den damaligen Krieg zwischen Österreich und Frankreich unter Napoleon.

Kleist-Forscher suchten indes lange nach diesem Nachlas, in dem die Briefe vermutet wurden. Weiss erkannte, dass ein Teil des Nachlasses mit der Schenkung in den Archiven des Tiroler Museums landete. Die Briefe sollen jedenfalls in Tirol der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Einstweilen sucht man seitens des Museums jedoch noch nach dem richtigen Ausstellungsort.