Festgenommen

Senior übergab falschen Polizisten 60.000 Euro

Falsche Polizisten setzten ältere Opfer telefonisch unter Druck und lockten ihnen Geld heraus. Die echte Polizei schnappte die Betrüger.

Niederösterreich Heute
Senior übergab falschen Polizisten 60.000 Euro
Opfer werden aufgrund ihres ältlich wirkenden Vornamens ausgewählt.
BK Fröhlich

Die Masche ist immer dieselbe: Betrüger geben sich am Telefon bei ihren meist älteren Opfern als Polizisten aus und locken den Betroffenen so ihre Wertsachen und Geld heraus. Nach zwei Festnahmen im oststeirischen Fürstenfeld haben Ermittler in Wien und Niederösterreich nun zwei weitere falsche Polizisten geschnappt.

Ermittlungen in der Steiermark, Niederösterreich und Wien

Die Erhebungen zu den bereits Mitte Juni in der Steiermark verhafteten Männern führten zu zwei Verdächtigen aus Wien. Einer war schon Mitte Juli in Niederösterreich erwischt worden, der andere einen Tag vor dem Nationalfeiertag in der Hauptstadt. Die Vorgehensweise ist im Grunde immer die gleiche – Unbekannte melden sich am Telefon bei älteren Menschen, deren Telefonnummern aufgrund ihrer altmodischen Vornamen ausgewählt wurde

Auf frischer Tat erwischt

Weiterführende Ermittlungen des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark mit dem LKA Wien und dem LKA Niederösterreich führten dann zu weiteren Festnahmen in Niederösterreich bzw. Wien. Die beiden Männer im Alter von 20 und 27 Jahren sollen an zumindest vier solchen Betrugshandlungen als falsche Polizisten bundesländerübergreifend beteiligt gewesen sein. Dabei agierten beide als Abholer von Bargeld an den Wohnorten ihrer zumeist betagten Opfer. Einer von ihnen war auch als Auftraggeber von Abholungen bzw. sogenannter Logistiker aktiv.

Während Polizisten aus Niederösterreich den 20-Jährigen bereits Mitte Juli nach der Abholung von 60.000 Euro im Bezirk Baden (NÖ) auf frischer Tat erwischten, führte ein koordinierter Zugriff Mittwochfrüh zur Festnahme des 27-Jährigen in Wien. Dieser wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Alle vier Festgenommenen gestanden, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Sonntag mit.

Polizei warnt

Allerdings sind trotz einiger Ermittlungserfolge weiterhin Kriminelle aktiv, die sich als Polizisten ausgeben. Seitens der Polizei wurde darauf hingewiesen, dass sofortiges Anzeigen solcher Betrugsversuche die Chance des Ermittlungserfolges stark erhöhten. Man solle nicht zögern und sofort den Notruf 133 wählen, so die Ermittler.

So gehen die Ermittler meist vor:
Die Vorgehensweise ist im Grunde immer die gleiche – Unbekannte melden sich am Telefon bei älteren Menschen, deren Telefonnummern aufgrund ihrer Namen ausgewählt wurden. Die Kriminellen geben vor, Polizisten zu sein, die Bares und Wertsachen vor angeblichen Einbrechern in Sicherheit bringen müssten. Dabei werden die Opfer stundenlang am Telefon unter Druck gesetzt.

red
Akt.