Jahrzehntelanger Raucher
Seltene Nebenwirkung – Mann wachsen Haare in der Kehle
Bei einem Mann, der 30 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten geraucht hat, kam es zu einer seltenen Komplikation: Haare tief im Rachen.
Die schwerwiegenden Risiken des Tabakkonsums sind hinlänglich bekannt: Krebs, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Lungenkrankheiten, Diabetes und beschleunigte Alterung der Haut. Von einer sehr seltenen Nebenwirkung des Rauchens berichtet jetzt die "New York Post". Demnach wuchsen einem Österreicher, der 30 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten rauchte, Haare tief im Rachen. Sein Fall wurde jetzt im American Journal of Case Reports ausführlich beschrieben.
Seit 1990 Raucher
2007, also 17 Jahre nachdem er mit dem Rauchen begonnen hatte, suchte der heute 52-Jährige ärztliche Hilfe auf und klagte über eine heisere Stimme, Atembeschwerden und chronischen Husten. Bei einer Bronchoskopie wurden Entzündungen und mehrere Haare im Rachen des Mannes festgestellt, in einem Bereich, der zuvor operiert worden war. Im Alter von 10 Jahren war der Mann fast ertrunken und mit einem Luftröhrenschnitt behandelt worden, um seine Atmung zu stabilisieren. Die Wunde wurde anschließend mit Haut und Knorpel aus seinem Ohr verschlossen. Als er sich später wegen seines Hustens und seiner Kurzatmigkeit behandeln ließ, wurde um die Stelle des Transplantats Haarwuchs festgestellt.
Haarwurzeln verödet
Die Ärzte konnten die Haare zwar durch Auszupfen entfernen, was aber keine dauerhafte Lösung darstellte. Die Haare wuchsen weiter nach, und der Patient kehrte 14 Jahre lang jährlich ins Krankenhaus zurück und klagte über dieselben Symptome. In der Regel befanden sich sechs bis neun 2-Zentimeter-Haare im Hals des Mannes, von denen einige durch den Kehlkopf in den Mund wuchsen. Zusätzlich zur Entfernung der Haare wurde der Mann mit Antibiotika behandelt, da die Haare mit Bakterien bedeckt waren. Erst 2022 konnte den Haaren der Garaus gemacht werden, als die Ärzte eine endoskopische Argon-Plasma-Koagulation durchführen und die Haarwurzeln so veröden konnten.
Haarwuchs durch Rauchen ausgelöst
In diesem Fall geht das Behandlungsteam davon aus, dass der Zustand durch das Rauchen des Mannes ausgelöst wurde. Rauchen löst eine Entzündung des Rachengewebes aus, die dazu führen kann, dass sich Stammzellen in Haarfollikel verwandeln und so das Haarwachstum ermöglichen.
"Diese Befunde können unsere Hypothese stützen, dass die Rauchgewohnheiten im vorliegenden Fall das endotracheale Haarwachstum induziert und stimuliert haben könnten", schreiben die Ärzte. "Natürlich kann diese Annahme aufgrund der Seltenheit solcher Fälle nicht bewiesen werden".
Auf den Punkt gebracht
- Ein 52-jähriger Mann aus Österreich, der 30 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten geraucht hat, entwickelte als seltene Komplikation Haarwuchs in der Kehle
- Nachdem er sich wegen Atembeschwerden und chronischem Husten ärztlich behandeln ließ, stellten die Ärzte fest, dass Haare in einem Bereich seines Halses wuchsen, der zuvor operiert worden war
- Die Haare konnten erst 2022 durch eine endoskopische Argon-Plasma-Koagulation entfernt werden, nachdem sie 14 Jahre lang regelmäßig nachgewachsen waren
- Die Ärzte vermuten, dass der Haarwuchs durch das Rauchen des Mannes ausgelöst wurde, da Rauchen eine Entzündung des Rachengewebes auslösen kann, die dazu führt, dass sich Stammzellen in Haarfollikel verwandeln und so das Haarwachstum ermöglichen