Ansage an Russen
Selenski lehnt Nato-Beitritt ohne besetzte Gebiete ab
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt die Idee eines Beitritts der Ukraine zur Nato ohne die russisch besetzten Gebiete ab.
Einem geteilten Nato-Beitritt werde die Ukraine nicht zustimmen, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Dienstag vor Journalisten in Kiew. "Wir haben von keinem unserer Partner einen solchen Vorschlag erhalten. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, wie das aussehen soll." Die stärkste Sicherheitsgarantie für die Ukraine sei ihr Beitritt als ganzes Land.
Russland könnte Beitritt von Kernland abschrecken
Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat vorgeschlagen, dass die Ukraine in das westliche Militärbündnis aufgenommen werden könnte, auch wenn sie nicht ihr ganzes Gebiet kontrolliere. Dies würde Russland von Angriffen auf ukrainisches Gebiet in der Nato abschrecken; die Ukraine könne sich auf Frontkämpfe abseits des Kernlands konzentrieren, argumentierte er.
Der ukrainische Präsident dankte bei seiner Pressekonferenz außerdem für die deutsche Hilfe. "Deutschland ist mit Kanzler Scholz der zweitgrösste Unterstützer der Ukraine – finanziell und militärisch", sagte Selenski. Wie weit die Zusage von Scholz trage, der Ukraine so lange zu helfen wie nötig, werde man sehen. Man schaue "auf die Taten und nicht die Worte", sagte Selenski. "Heute hilft er sehr." Die Ukraine wehrt seit fast 22 Monaten eine russische Invasion ab.
Erdogan will F-16-Jets für sein Ja zu Schwedens Nato-Beitritt
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat indes die Zustimmung seines Landes zum Nato-Beitritt Schwedens von einem Rüstungsgeschäft mit den USA abhängig gemacht. Eine Ratifizierung des schwedischen Mitgliedsantrags im türkischen Parlament sei nur möglich, wenn die USA eine Genehmigung für den Kauf von F-16-Kampfjets durch die Türkei erteilten, sagte Erdogan. Außerdem müssten Kanada und andere Nato-Verbündete ihre Waffenembargos gegen die Türkei aufheben.