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Selenski kritisiert: "Mächtige schauen aus Ferne zu"

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski kritisiert die mangelnde Unterstützung aus dem Ausland.

Heute Redaktion
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Wolodimir Selenski
Wolodimir Selenski
Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Donnerstagfrüh hat der russische Präsident Wladimir Putin die Ukraine überfallen und weite Landesteile unter Kontrolle gebracht. Die Ukraine startete die "totale Verteidigung" mit einer Generalmobilmachung.

Präsident Wolodimir Selenski kritisierte unterdessen die mangelnde Unterstützung aus dem Ausland: "Wir verteidigen unseren Staat allein. Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu."

Sanktionen nicht genug

Auch die neuesten Sanktionen des Westens gegen Moskau gehen nicht weit genug, so der 44-Jährige. Zudem warf er Russland ein gezieltes Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung vor. Entgegen ihrer Ankündigung würden die Russen keine Unterschiede zwischen militärischen und zivilen Zielen machen, so Selenski.

Das Sanktionspaket der EU umfasst nach Angaben aus Brüssel ein Handelsverbot für russische Staatsanleihen, um eine Refinanzierung des russischen Staates zu erschweren. Zudem sollen mehrere Hundert Personen und Unternehmen auf die EU-Sanktionsliste kommen.

Laut US-Geheimdienstinformationen schwebt der ukrainische Präsident in großer Gefahr. Auch seine Familie soll Ziel von Putins Streitmächten sein. 

Russland strebt nach Angaben eines Beraters von Selenski die Einnahme von Kiew an. Selenski solle getötet werden, das sei das einzige Ziel der russischen Aktion. "Nach unseren Informationen bin ich das Hauptziel, meine Familie gilt als Ziel Nummer zwei", sagte Selenski in einem Videostatement vom Donnerstagabend. Der Ukraine-Präsident befinde sich weiterhin in Kiew.