Reverse the Red Day
Selbst mit dieser "Nase" wird man geschmuggelt
Der Tiergarten Schönbrunn meldet erneut Nachwuchs bei den sogenannten Vosseler-Zweihornchamäleons. Die Eltern wurden am Flughafen 2021 beschlagnahmt.
Am 07. Februar findet der sogenannte "Reverse the Red Day" statt. Dieser soll auf artengeschützte Tiere aufmerksam machen, die nochmal von der Roten Liste entkommen, oder zumindest mit einem Hoffnungsschimmer in ihre Zukunft schauen können. Erfolgsgeschichten, die auch nur mit einem Exemplar stehen oder fallen. Im Tiergarten Schönbrunn wird beispielsweise mit den "Vosseler-Zweihornchamäleons" ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art geleistet, denn die vormals geschmuggelten Exoten fühlen sich im historischen Zoo pudelwohl und sorgen regelmäßig für Nachwuchs.
Negativer Trend soll umgekehrt werden
"Immer mehr Arten werden laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN in Kategorien mit hohen Gefährdungsgraden eingestuft. Bedroht sind diese vorwiegend durch Lebensraumverlust, meist unter menschlichem Einfluss. Doch wir Menschen können diesen negativen Trend auch wieder umkehren. Im Rahmen von 'Reverse the Red' wird der aktuelle Gefährdungsstatus von Arten durch Expertenteams erhoben. So können wir gemeinsam eine Strategie für deren langfristigen Erhalt entwickeln", erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
In unserer Bildergalerie siehst du die Schmuggel-Chamäleons aus 2021:
Es steht schlecht um die "Nasen"
Die Männchen der Vosseler-Zweihornchamäleons tragen auffällige Hörner, die an eine überdimensionale Nase erinnern. Doch ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Osten Afrikas ist winzig und wird auch noch sukzessive zerstört. Geht der Lebensraum gänzlich verloren, wird die Art in der Wildbahn ausgerottet.
„Es ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit ...“
Zusätzlich werden diese skurril aussehenden Chamäleons illegal gefangen und nach Europa oder in die USA geschmuggelt. So wurden auch die Elterntiere des Schönbrunner Nachwuchses 2021 am Flughafen Wien beschlagnahmt. Der Tiergarten trägt nun dazu bei, eine Reservepopulation außerhalb des natürlichen Lebensraums aufzubauen. Hering-Hagenbeck: "Als einer der ersten Mitstreiter der 'Reverse the Red'-Kampagne setzen wir uns für bedrohte Tierarten in aller Welt ein. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber es wird funktionieren, wenn wir alle zusammenarbeiten."