Wien

Schwester von Edi Finger stirbt dramatischen Corona-Tod

TV-Legende Edi Finger junior und seine Familie trauern um die langjährige ORF-Mitarbeiterin Elisabeth "Sissy" Finger. Sie starb am Samstag 65-jährig.

Clemens Oistric
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Edi Finger junior trauert um seine Schwester Elisabeth.
Edi Finger junior trauert um seine Schwester Elisabeth.
Picturedesk, ORF/"Wien heute" – Montage: "Heute"

Die Schwester von Sportreporter-Legende Edi Finger junior (71) verlor am Samstag nach langer Krankheit den Kampf um ihr Leben – dies berichtete "Wien heute". Elisabeth "Sissy" Finger war langjährige Regisseurin der Bundesland-Sendung und zeichnete wiederholte Male für die Wahlberichterstattung des ORF verantwortlich. Seit Kurzem war Finger in Pension.

Im Herbst des Vorjahres bekam sie – so ihr Bruder Edi gegenüber "Heute" – eine niederschmetternde Diagnose: Blutkrebs! "Sie hatte am Ende das Pech, dass bei ihr zwei sehr schwerwiegende Krankheiten zusammengekommen sind."

"Ich bin zwar kein Arzt, aber man hat mir erklärt, dass durch die Chemotherapie die körpereigene Immunabwehr massiv geschwächt wird. Daher war sie anfällig für weitere Infektionen. Im Wilhelminenspital hat sie sich dann mit dem Coronavirus angesteckt", so Edi Finger im Gespräch mit "Heute"

Beatmung und Intensivstation

In der Folge der Covid-19-Erkrankung traten bei Sissy Finger schwerwiegende Lungenprobleme auf. "Sie musste beatmet werden und als dann auch noch eine Pneumonie dazukam, versetzten sie die Ärzte in einen künstlichen Tiefschlaf", erzählt Finger traurig. "Man versuchte bei ihr noch ein neuartiges Medikament, um der Entzündung Herr zu werden – leider vergeblich." Am Samstag verstarb Sissy Finger 65-jährig in Wien.

Edi Finger junior zu "Heute": "Es war ein Schock. Wir konnten Sissy vor ihrem stillen Tod nicht einmal mehr besuchen."

Die Sportreporter-Legende (sein Papa prägte den Satz "I wer narrisch") ist sicher: "Hätte Sissy nicht den Blutkrebs bekommen, hätte sie Corona in ihrem Alter weggesteckt. Aber so war es ein ungleicher Kampf gegen die Krankheit." Für ihn war die ganze Sache "natürlich ein Schock", wie er sagt: "Vor allem meine beiden Kinder leiden auch sehr darunter. Da Sissy keinen eigenen Nachwuchs hatte, hatte sie eine sehr enge Bindung zu meinem Edi und meiner Victoria, die bis zur dramatischen Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes täglich mit ihrer Tante telefoniert oder geschrieben haben."

Sissy Fingers stiller Tod

Besonders hart auch: "Wegen der Pandemie darf nur eine einzige Person ins Krankenhaus auf Besuch kommen. Da Sissy in aufrechter Ehe lebte, ließen wir ihrem Mann natürlich den Vortritt. Wir konnten sie vor ihrem stillen Tod nicht einmal mehr sehen. Wir kannten so etwas bisher nicht – aus unserer Familie ist noch nie jemand auf einer Intensivstation verstorben", schildert Finger.

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