Notstand auf Krim
Schwerer Schneesturm trifft Russland und Ukraine
Starker Schneesturm trifft Ukraine: Schwer getroffen hat es auch die von Russland seit 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim.
Ein Unwetter über dem Schwarzen Meer hat schwere Schäden an ukrainischen Küsten, auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim und im Süden Russlands angerichtet. In der Hafenstadt Odessa stürzte nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" in der Nacht zum Montag wegen des Schneesturms ein 110 Meter hoher Schornstein eines Heizkraftwerks ein. Etliche Stromleitungen wurden gekappt, Umspannwerke fielen aus. Von der Stromversorgung sind am Montagmorgen nach offiziellen Angaben noch fast 150.000 Haushalte im Gebiet abgeschnitten.
Schwer getroffen hat es auch die von Russland seit 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim. Sieben Menschen wurden Medienberichten zufolge verletzt, ein 50-jähriger Mann wurde von den Wellen ins Meer gerissen und ertrank. Der von Moskau ernannte Statthalter der Region, Sergej Aksjonow, rief den Notstand aus. "Zur Stunde sind noch 425.000 Menschen ohne Strom", räumte er dabei am Montag auf seinem Telegram-Kanal ein. Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume und des anhaltenden Schneefalls gesperrt werden. In mehreren Städten gab es Überschwemmungen.
Hunderte Tiere in Aquarium verendet
Besonders große Schäden erlitt dabei die Hafenstadt Sewastopol, wo unter anderem 800 Tiere des örtlichen Aquariums durch eine Überflutung ums Leben kamen. In der Stadt riss der Sturm die Dächer von 42 Häusern nieder. Durch umstürzende Bäume wurden mehrere Fahrzeuge, darunter ein Linienbus beschädigt.
Videos in den sozialen Medien zeigen Flutwellen in Sochi. Auch die annektierte Halbinsel Krim wurde schwer getroffen. Dort sind russische Schützengräben geflutet worden. Wegen des Schneesturms kam dort das öffentliche Leben zum Stillstand. Im Winter des Vorjahres hatten russische Militärs versucht, die ukrainische Bevölkerung mit Luftangriffen gegen die energetische Infrastruktur des Landes unter Druck zu setzen. Die ukrainische Regierung rechnet mit einem ähnlichen Szenario auch in diesem Winter.