69 Jobs weg

"Schwerer Rucksack" – nach Mega-Pleite spricht nun Chef

Es ist die bisher größte Pleite heuer in OÖ! Eine Baufirma ist mit 40 Mio. Euro Schulden insolvent. Nun erklärt der Chef die Hintergründe des Fiaskos.
Oberösterreich Heute
16.04.2025, 04:00

Es war eine bittere Nachricht am Dienstagvormittag: Wie berichtet wurde über die MGlass GmbH mit Hauptsitz in Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) ein Sanierungsverfahren eröffnet.

Der Betrieb ist in der Errichtung von Glasfassaden und -dächern tätig, außerdem auf bestimmte Konstruktionen spezialisiert. Zum Portfolio des Unternehmens zählten unter anderem der bekannte Quadrill Tower in Linz.

Der Schuldenberg ist mit 40 Millionen Euro gewaltig hoch. Neben den 69 Beschäftigten sind von der Pleite an die 450 Gläubiger betroffen.

Jetzt erklärt die Holzhaider Verwaltungs-GmbH – alleinige Gesellschafterin der betroffenen Firma – die Hintergründe für die wirtschaftliche Misere. In einer Aussendung teilt das Unternehmen mit: "Die Eigentümerstruktur sowie Geschäftsführung wurde neu aufgestellt, der schwere Rucksack der Altverbindlichkeiten musste übernommen werden."

Bereits ein Sanierungsverfahren

Bereits im September 2023 wurde über MGlass ein Sanierungsverfahren eröffnet. Damals sei man davon ausgegangen worden, dass in den folgenden zwei Jahren die Bauwirtschaft "wieder anspringt" und die Quote auch "zumindest teilweise erwirtschaftet werden kann".

Die Eigentümerstruktur sowie Geschäftsführung seien neu aufgestellt worden, der "schwere Rucksack der Altverbindlichkeiten" musste übernommen werden, heißt es weiter. Ebenfalls problematisch: "Die weiter anhaltende schwierige Wirtschaftslage hat insbesondere starke Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche."

„Die weiter anhaltende schwierige Wirtschaftslage hat starke Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche.“
Aussendung von MGlass

Das zeige sich unter anderem dadurch, dass Auftragsverhandlungen "viel mehr Zeit in Anspruch nehmen", bis eine Entscheidung getroffen wird. Kommt es dann zu einem positiven Abschluss, seien die erteilten Summen "tendenziell kleiner". Darüber hinaus hätten sich bestehende Aufträge aus der Insolvenzfortführung aus "verschiedensten Gründen negativ entwickelt".

"Mehr Aufwand für weniger Umsatz"

"Für MGlass heißt das letztlich: Mehr Aufwand für weniger Umsatz." Das führe dazu, dass nur noch "sehr geringe Margen" erwirtschaftet werden könnten.

Die Insolvenz des Mühlviertler Betriebs ist heuer die bisher mit Abstand größte. Auf den unrühmlichen weiteren Plätzen liegen laut KSV-Statistik der Welser Seileproduzent Teufelberger (13,5 Mio. Euro) und der Immobilien-Entwickler Salzkammergut Hideaways (7,3 Mio. Euro).

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