Für Infos bezahlt?

Schwere Vorwürfe gegen Transfer-Guru Fabrizio Romano

Spielerberater können Tweets bei Fabrizio Romano kaufen. Außerdem bezahlt der "Transfer-Guru" für Infos. Das behauptet ein dänischer Journalist.

Sport Heute
Schwere Vorwürfe gegen Transfer-Guru Fabrizio Romano
Fabrizio Romano weiß erstaunlich gut über den Transfermarkt Bescheid.
Imago

Vor einigen Jahren begann der italienische Fußball-Journalist Fabrizio Romano damit, Informationen über bevorstehende Wechsel oder Vertragsverlängerungen auf X (vormals Twitter) zu verbreiten. Der 31-Jährige verblüfft seitdem mit einer erstaunlichen Treffer-Quote, baute sich eine riesige Fan-Schar auf. Mehr als 20 Millionen Personen folgen ihm. Romano betreibt auch einen Podcast, hat einen YouTube- und Twitch-Kanal und ist auf Facebook und TikTok vertreten.

Doch wie kommt Romano zu seinen oft exklusiven Infos? Unbestritten ist sein großes Netzwerk und seine guten Kontakte zu Klubs und Beratern. Doch wie das dänische Sportportal "Tipsbladet" berichtet, steckt noch mehr dahinter: nämlich Geld.

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    Schlosshotel Berlin – das EM-Quartier des ÖFB
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    zVg

    Romano und seine Firma sollen Vereine und Spieler-Manager aktiv kontaktieren und sie bezahlen, um an Informationen zu kommen. Für rund 1.000 Euro könne man in einem Tweet erwähnt werden, für 6.000 Euro in einem Video. Angesichts der Reichweite von Romano eine gute Gelegenheit, um als Spieler ins Gespräch zu kommen.

    "Heute" fragt nach: Gespräche mit den Sport-Stars

    Den Stein ins Rollen brachte Tipsbladet -Journalist Bager Thogersen, der einen Romano-Tweet über den schwedischen Youngster Roony Bardghji genauer unter die Lupe nahm. In der Meldung hieß es, der 18-Jährige werde seinen Vertrag beim FC Kopenhagen nicht verlängern.

    "In diesem speziellen Fall sieht es so aus, als ob die Umgebung des Spielers eine Botschaft aussenden möchte, um Druck auf den FC Kopenhagen auszuüben. Das kann man nicht als Journalismus bezeichnen", sagt Thogersen. "Man muss es also mit Vorsicht genießen, was er sagt. Es ist ein Geschäft, bei dem Vereine und Agenten für die Werbung bezahlen müssen – und das kann niemals als Journalismus bezeichnet werden. Was wie Journalismus aussehen soll, wird stattdessen von rein kommerziellen Interessen angetrieben."

    "Ich will keine Fake-News verkaufen"

    Romano selbst meinte in der Vergangenheit: "Ich will keine Fake-News verkaufen, das ist nicht meine Mentalität. Ich will keine Träume verkaufen, sondern nur erklären, was wirklich auf dem Transfermarkt passiert. Es geht nicht um mich." Zu den aktuellen Vorwürfen wollte er sich laut Thogersen nicht äußern.

    red
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