Zwei Jahre nachdem sich das Mpox-Virus - damals als Affenpocken bekannt - erstmals in mehr als 100 Ländern für Infektionen gesorgt hat, breitet sich eine neue Variante des Erregers aus. Sie soll ansteckender und vor allem tödlicher sein. Die Zahl der Infizierten steige exponentiell an, schreibt das Gesundheitsministerium der Demokratischen Republik Kongo, wo sich der neue Erreger derzeit ausbreitet.
Bereits am 21. Juli gab es laut Regierungssprecher Patrick Muyaya 11.166 Verdachtsfälle und 450 Todesfälle. Mittlerweile meldete auch Südafrika 20 Infektionen, darunter drei Todesfälle.
Der Erreger aus der Abstammungslinie Klade II, der für den internationalen Ausbruch von 2022 sorgte, verbreitete sich hauptsächlich über Sexualkontakte und verursacht eine nur selten gefährlich verlaufende Krankheit. Von den damals rund 90.000 Infizierten starben lediglich 162. Das sieht nun anders aus.
Die neue Variante gehört zur Klade Ib, verbreitet sich mehrheitlich ohne Sexualkontakte von Mensch zu Mensch. Sie löst schwerere und länger anhaltende Symptome, wie einen stärkeren Ausschlag am ganzen Körper, aus, Frauen erlitten Fehlgeburten und für Kinder ist die Krankheit lebensgefährlich. "Es ist ohne Zweifel die gefährlichste der bekannten Mpox-Varianten", sagte John Claude Udahemuka, Dozent an der Universität Ruanda, kürzlich bei einer Informationsveranstaltung.
Zwar habe sich die neue Variante zunächst über Sexarbeiterinnen ausgebreitet, inzwischen stecken sich jedoch vor allem Kinder in Schulen gegenseitig an. 70 Prozent der laborbestätigten Fälle sind laut WHO Kinder unter 15 Jahren. Hinzu kommt der hohe Anteil der Todesfälle. Fünf Prozent der erkrankten Erwachsenen und sogar zehn Prozent der erkrankten Kinder sterben am Virus, sagte Udahemuka.
Vor den bisher bekannten Varianten von Mpox schützt der Impfstoff gegen Pocken. Ob dies auch bei der neuen Variante der Fall ist, sei noch nicht erforscht, so der Dozent.