Österreich
Schweine-Skandal in Kärnten schockt Österreich
Die schrecklichen Zustände in den Schweinemasten und dem Schlachtbetrieb der Firma Mochoritsch sorgen im ganzen Land gerade für mächtig Aufregung.
In allen Ställen befinden sich in und um die Buchten extreme Mengen an Kot und Dreck. Teilweise laufen die Schweine knöcheltief im eigenen Mist. Trockene oder gar saubere Liegeflächen gibt es nicht. In vielen der Buchten sammelt sich selbst in den Futtertrögen der Kot an.
Die gesetzliche Besatzdichte wird zumindest in einem Stall stark ausgereizt. Wenn die Schweine liegen, ist kein Fleck Boden mehr sichtbar. Beine hängen über fremde Körper, Köpfe liegen auf fremden Flanken. Diese Zustände müssen sie gut 3, 5 Monate in der Mast ertragen, bevor sie mit "Schlachtgewicht" getötet werden. Das bedeutete für die Tiere ein Leben in Enge und Stress.
Quälende Langeweile
Keine einzige Bucht weist Beschäftigungsmaterial auf. Dieses ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, es stellt auch die einzige Form der Langeweilebekämpfung in den tristen, kahlen Betonbuchten dar.
Durch die quälende Langeweile beginnen die Tiere, Kot zu fressen, die Gitterstäbe zu bekauen und auch aggressiv auf andere Schweine zu reagieren. Aufnahmen zeigen, wie ein Schwein in einer Bucht mindestens eine Stunde lang massiv gejagt, gebissen und immer wieder vertrieben wird; ohne Möglichkeit zu entkommen.
Fades Futter
Selbst das Futter ist fade und wenig spannend für die Tiere. Einmal täglich wird ein Rohr in den Buchten geöffnet, aus dem matschige Flüssignahrung in die Tröge rinnt. Innerhalb von Minuten ist es verzehrt.
Kannibalismus
Auf einer der Aufnahmen ist zudem der Tod eines Schweines in der Bucht zu sehen. Mehrere Stunden später betritt ein Mitarbeiter den Stallbereich, blickt in Richtung des Kadavers und geht nach einiger Zeit einfach wieder.
Das verstorbene Schwein liegt noch mindestens 24 Stunden in der Bucht und wird innerhalb dieser Zeit zu gut einem Drittel von den anderen Schweinen in der Bucht aufgefressen. Dieser Kannibalismus ist auf die völlige Apathie der Tiere zurückzuführen, die ohne Beschäftigung in den kahlen, engen Buchten entsteht.
Fotos zeigen diverse skelettierte Körperteile, darunter ganze Beine und Kieferknochen, in den Stallgängen und sogar in einem der Futtertröge.
Qual am Schlachthof
Der Betäubungs- und Schlachtvorgang ist kaum zu ertragen. Schweine werden offensichtlich falsch betäubt und die Zange wird irgendwo am Körper und nicht am Kopf angesetzt. Mehrfach brüllen die Schweine vor Schmerzen sekundenlang auf. Falsch angesetzte Betäubungen führen zu Knochenbrüchen und Rissen im Gewebe, und das bei vollem Bewusstsein.
Ein Mitarbeiter treibt die Schweine illegalerweise mit der Betäubungszange und versetzt ihnen schmerzhafte Elektroschocks. Die wartenden Schweine drängen sich in die hinterste Ecke der Wartebucht, während sie dem Treiben zusehen müssen.
Politik meldet sich zu Wort
Nun hat sich auch die Landespolitik zu dem Skandal zu Wort gemeldet. Es wurde ein runder Tisch aller Verantwortlichen einberufen und vollständige Aufklärung gefordert.
(red)