Sport
Schwarzbau! Wörthersee Stadion teilweise gesperrt
Der Verwaltungsgerichtshof hat festgestellt, dass der Oberrang des Wörthersee-Stadions in Klagenfurt ein Schwarzbau ist. Deshalb wurden dieser nun gesperrt. Ein weiteres Millionengrab in Kärnten tut sich auf.
Schon mehr als einhundert Millionen Euro flossen in das einstige Prestigeprojekt Jörg Haiders - zum Vergleich: Das derzeit in Bau befindliche wird bei annähernd gleicher Größe nur die Hälfte kosten. Die Wurzel allen Übels war die einstige Entscheidung, den Oberrang nach der Fußball-EM 2008 nicht wie geplant wieder abzubauen. Klagenfurt wollte, obwohl seit Jahren kein Team in der Bundesliga vertreten ist, unbedingt das Stadion bei 30.000 Plätzen belassen und nicht auf die wirtschaftlich sinnvollere Variante mit 12.000 Plätzen zurückbauen.
Da die ursprünglichen Planungen das nicht vorsahen, tauchten in den letzten Jahren immer wieder Probleme auf. Schon 2014 brachte Rechtsanwalt Franz Unterassinger eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof ein. Er vertritt die Anrainer, die vor dem Ausbau nicht miteinbezogen wurden. Geschweige denn hat die Stadt entschieden auf die eigentlich notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), in der auch die Anrainer zu Wort kämen müssten, zu verzichten. Der damals amtierende Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) sah die Angelegenheit völlig gelassen und glaubte nicht, dass die Beschwerde durchgehen werde.
Der Verfassungsgerichtshof sah die Angelegenheit nicht so locker wie der blaue Ex-Stadtchef. Die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Oberrang hätte gemacht werden müssen. Somit ist ein Teil des zweitgrößten Stadions ein Schwarzbau. Der Oberrang ist ab sofort gesperrt und darf nicht benützt werden. Außerdem wurde die Bewillung für die multifunktionale Nutzung des Stadions aufgehoben. Ein Rückbau würde weitere Millionen verschlingen. Im Klagenfurter Rathaus herrscht Ratlosigkeit. "Klagenfurt hat so viele Probleme - nun hat es ein großes Problem mehr", erklärte Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) in einer ersten Reaktion im "ORF".