Von 18 auf 35 Prozent

Schutzgebiete der Alpen sollen ausgeweitet werden

Mit voranschreitender Erderhitzung wandern viele Arten in andere Gebiete. Das Netz an Schutzgebieten in den Alpen soll daher nachgebessert werden.

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Schutzgebiete der Alpen sollen ausgeweitet werden
Der Alpenraum ist vom Klimawandel stärker als andere Regionen betroffen. Hier steigen die Temperaturen fast doppelt so schnell wie im Rest der nördlichen Hemisphäre.
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Die Alpen sind für den Schutz der Artenvielfalt besonders wichtig. Sie beherbergen allein 4.500 Pflanzenarten, ohne die Moose mitzuzählen. 400 dieser Pflanzen leben ausschließlich in den Alpen. Laut einer aktuellen Studie muss der Schutz dieser ökologisch hochwertigen Region mit voranschreitender Klimakrise dringend nachjustiert werden.

Denn mit dem Klimawandel wandern viele Pflanzen in andere Gebiete, um bessere Bedingungen vorzufinden. Damit verschiebt sich auch der Schutzbedarf, wie ein Forschungsteam unter Schweizer Leitung in einer im Fachblatt "Nature Ecology & Evolution" publizierten Studie zeigte. In Österreich bräuchte es demnach vor allem in mittleren Lagen mehr Schutzgebiete.

Schutzgebiete sollen von 18 auf 35 Prozent wachsen

Die größten Lücken im Schutzmosaik fanden die Forscherinnen und Forscher in der Schweiz. Während in der Schweiz laut der Analyse über alle Höhenlagen hinweg Schutzgebiete fehlen, sind es in den anderen Ländern vor allem bestimmte Höhenlagen, die mehr Schutzgebiete benötigen. Etwa die mittleren Höhenlagen in Österreich und die Tallagen in Frankreich und Deutschland. Insgesamt brauche es laut den Autoren mehr Koordination zwischen den Alpen-Anrainerländern bei ihren jeweiligen Schutzbemühungen.

Für die von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) gemeinsam erstellten Studie haben die Wissenschafter untersucht, wo es in der Alpenregion zusätzlich zu den bestehenden Schutzgebieten neue braucht, um die Biodiversität auch 2050 und 2080 schützen zu können.

Ausgerichtet auf die Biodiversitätsziele der Vereinten Nationen erstellten die Forscher für einzelne Pflanzenarten Verbreitungskarten für heute, für 2050 und für 2080. In diese Karten trugen sie bereits existierende Schutzgebiete ein. Damit die Biodiversitätsziele erreicht werden können, müsste laut den Forschern das Mosaik an Schutzgebieten in den Alpen von 18 Prozent der Gesamtfläche auf 35 Prozent erweitert werden.

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