Was plant Putin?
"Schutz hat Priorität" – Sorge vor neuem Krieg wächst
Prorussische Separatisten aus der Region Transnistrien (Moldau) haben Wladimir Putin um Hilfe gebeten. Die Sorge vor einer zweiten Front wächst.
Im Februar 2022 baten russische Separatisten in der Ukraine Wladimir Putin um dessen Hilfe. Kurze Zeit später marschierte der russische Präsident mit Panzern und Bodentruppen in ukrainischem Staatsgebiet ein. Seit nun zwei Jahren führt Putin einen brutalen Angriffskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung – Chancen auf einen möglichen Frieden gehen derzeit gleich null.
"Zunehmender Druck durch Moldau"
Am Mittwoch sorgte der Aufruf einer weiteren russischen Separatistengruppe für Aufregung. Laut Medienberichten soll der prorussische Machthaber der abtrünnigen Region Transnistrien in der Republik Moldau den russischen Staat um "Schutz" gebeten haben. Die selbsternannte Republik Transnistrien ist ein abtrünniger schmaler Landstreifen an der Grenze zur Ukraine.
Laut einer bei einem Sonderkongress in Tiraspol verabschiedeten Resolution solle der Kreml "Maßnahmen einleiten, um Transnistrien angesichts des zunehmenden Drucks durch Moldau zu verteidigen." Demnach habe Moldau einen "Wirtschaftskrieg" gegen Transnistrien gestartet und würde laut Berichten lebenswichtige Importe in die Region blockieren. Die Resolution kommt nur einen Tag vor der jährlichen Rede zur Lage der Nation des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor dem russischen Parlament.
"Schutz unserer Landsleute Priorität"
Das Vorgehen erinnert dabei stark an die Ukraine. Westliche Staaten sorgen sich nun, dass Putin in der Republik Moldau eine zweite Frontlinie schaffen könnte. Bereits seit Jahrzehnten stationiert Russland eigene Soldaten in der Region. Aktuell stehen den prorussischen Separatisten rund 1.5000 Kämpfer bereit.
Die Anzahl stationierten Soldaten könnte künftig drastisch ansteigen. Russische Nachrichtenagenturen zitierten am Mittwoch das Außenministerium in Moskau mit den Worten, "der Schutz der Interessen der Bewohner Transnistriens, unserer Landsleute, ist eine der Prioritäten".