Coup in Favoriten

Schuss bei Casino-Raub: Boxer-Bande nun vor Gericht

Vier Männer stürmten mit Pistolen das Casino Monte Laa. Der Coup ging schief, ein Security feuerte einen Schuss ab – nun war Prozesstermin.

Thomas Peterthalner
Schuss bei Casino-Raub: Boxer-Bande nun vor Gericht
Vier junge Männer wegen Casino-Raub in Wien-Favoriten angeklagt.
Sabine Hertel

Die Tat war angeblich lange geplant, am 17.4.2023 setzten die vier Verdächtigen ihr Vorhaben in die Tat um, überfielen das Casino Monte Laa im Böhmischen Prater. Als das Casino in Wien-Favoriten um 03.15 Uhr zusperrte, schlug das Quartett (20–26 Jahre) zu: Mit gezogenen Waffen stürmten sie auf einen Security-Mitarbeiter zu, einer rief: "Hände hoch, das ist ein Überfall".

Security feuerte Schuss ab

Der bewaffnete Wachmann ließ sich von den vier Verdächtigen nicht einschüchtern, zückte seine Dienstwaffe und gab einen Schuss in die Luft ab. Da rutsche den vier Maskierten offenbar das Herz in die Hose, sie flüchteten ohne Beute. Die Kripo forschte das Quartett aus, nahm die Männer fest. Nun gab es ein Wiedersehen am Wiener Landesgericht. Im Mittelpunkt der Verhandlung stand ein ehemaliger Boxer – der auch an internationalen Turnieren für Österreich teilnahm. Nach einer Scheidung driftete der Kampfsportler ab, plante angeblich den Überfall auf das Casino.

Casino ausspioniert

Die Verdächtigen spionierten die Vorgänge in dem Casino genau aus, waren mindestens drei Mal vor Ort und beobachteten die Lage vom Auto aus. Deshalb wussten sie, wann die Angestellten das Haus verließen und wieviele Gäste im Gebäude waren. Am 17. April teilte sich die Bande in zwei Teams auf, stürmte schwarz gekleidet und mit Sturmhauben maskiert hinein. Bewaffnet waren sie angeblich mit Airsoft- und Gaspistolen. "Wir dachten, dass wir zu schnellem Geld kommen", so der Kampfsportler. Die Handys blieben im Auto, der Schlüssel steckte, damit man schnell vom Tatort flüchten konnte.

"Plan ist komplett schief gegangen"

Doch sie hatten nicht mit dem abgebrühten Security gerechnet, der cool blieb und einen Schreckschuss abgab. "Wir sind sofort weggelaufen", gab ein weiterer Angeklagter an. "Wir sind nur gelaufen, haben Maske und Pistole weggeworfen. Der Plan ist komplett schief gegangen." Ein paar Monate später klickten die Handschellen, nun saßen drei der vier Verdächtigen vor der Richterin auf der Anklagebank. Der vierte Verdächtige wurde bereits im November in einem eigenen Prozess verurteilt. Der Prozess am Donnerstag (25.4.) wurde auf 7. Mai vertagt. Für alle gilt die Unschuldsvermutung!

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    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Bande von vier Männern überfiel das Casino Monte Laa im Böhmischen Prater, wurde jedoch von einem Security-Mitarbeiter gestört, der einen Schuss abfeuerte
    • Die Täter wurden festgenommen und steht nun vor Gericht – einer von ihnen ist ein ehemaliger Boxer
    • Sie hatten den Raubüberfall sorgfältig geplant und waren darauf aus, schnell an Geld zu kommen Der Prozess wurde auf den 7 Mai vertagt
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