Schul-Dilemma

Schulsystem zu teuer, PISA-Ergebnisse eher schlecht

Experten geben unseren Schulen ein "befriedigend". Im Vergleich zu anderen EU-Ländern geben wir aber sehr viel Geld für unsere Schulen aus.
Michael Pollak
30.08.2024, 22:05

Die Schulglocken läuten in wenigen Tagen. Es wird wieder ernst, schon am Montag beginnt die Schule in Wien, NÖ und im Burgenland. Die anderen Bundesländer haben noch eine Woche Ferien.

Experten durchleuchten seit Wochen intensiv unsere Bildungs-Einrichtungen. Stichworte: Lehrermangel und Deutsch-Kenntnisse der Schüler. Jetzt werden auch die Kosten analysiert.

13.430 Euro kostet ein Schüler pro Jahr

Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria bekrittelt: "Österreich gibt sehr viel Geld für Bildung aus – und bekommt dafür nur mittelmäßige Resultate." "Bestenfalls ein Befriedigend", vergeben die Experten.

Warum? Wir haben fast die höchsten Schulkosten pro Kind in Europa. Es sind im Durchschnitt 13.430 Euro pro Schüler. Allerdings: Unsere Kinder und Jugendlichen schneiden nur mittelmäßig bei Bildungstests wie dem berühmten PISA-Test ab (486 Punkte).

Vergleich: Die meisten Länder geben weniger Geld aus - mit besseren PISA-Resultaten (PISA-Note ergibt sich aus dem Durchschnitt der Ergebnisse von Lesen, Mathe und Naturwiss.)
Vergleich: Die meisten Länder geben weniger Geld aus - mit besseren PISA-Resultaten (PISA-Note ergibt sich aus dem Durchschnitt der Ergebnisse von Lesen, Mathe und Naturwiss.)
Agenda Austria

Höchste Punktezahl mit deutlich weniger Ausgaben

Zum Vergleich: In Estland "kostet" ein die Bildung pro Schulkind keine 9.000 Euro pro Jahr, dafür liegen die PISA-Punkte bei 516!

Auch Irland überzeugt: Knapp 10.000 Euro Ausgaben resultieren in mehr als 500 Punkte. Finnland ebenso: Etwas mehr als 10.000 Euro pro Kind. Im PISA-Test bekommen hier die Schüler 495 Punkte.

Das Fazit der Agenda Austria: "Zu viele Kinder können am Ende ihrer Schulpflicht nicht sinnerfassend lesen und/oder einfache Rechenaufgaben lösen. Mangelnde Deutschkenntnisse vieler Schüler überfordern das System zunehmend. (…) Die nächste Regierung muss sich endlich bemühen, dass die aufgewendeten finanziellen Mittel auch dort ankommen, wo sie benötigt werden – bei den Schülern."

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