Wiener in Notlage

Schuldenberg! Austria will Generali-Arena verkaufen

Die Schulden der Wiener Austria wachsen weiter. Wie schlecht es um den Bundesligisten steht, zeigt: Die "Veilchen" wollen jetzt ihr Stadion verkaufen.

Sport Heute
Schuldenberg! Austria will Generali-Arena verkaufen
Die Generali-Arena soll bald nicht mehr der Austria gehören.
Gepa

Dunkle Wolken über Wien-Favoriten! Die Austria befindet sich seit Jahren in einer finanziellen Schieflage. Anstatt den Schuldenberg abzubauen, ließ der Klub diesen in der letzten Saison um weitere 6,85 Millionen Euro anwachsen. Heißt: Die Verbindlichkeiten stehen nun bei astronomischen 66,73 Millionen.

Im Interview mit dem "Standard" nennt Finanzvorstand Harald Zagiczek nun eine mögliche Notlösung. Um Schulden abzubauen, soll die Generali-Arena verkauft werden. Zagiczek wird zitiert: "Mit einer Sale-and-Lease-Back-Variante. Wir müssen einen Immobilieninvestor finden, dem wir das Stadion verkaufen, und in Teilbereichen wieder mieten oder leasen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf könnte man massiv Schulden zurückzahlen."

Die Austria arbeite bereits an dieser "Notlösung", habe bereits ein konkretes Szenario mit Interessenten im Kopf. Zagiczek weiter: "Parallel wollen wir natürlich die Erlöse steigern und die Kosten reduzieren."

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    Sportlich erlitt die Austria am Sonntag in der 15. Bundesliga-Runde einen herben Rückschlag. Die "Veilchen" verloren in Wolfsberg gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um die Top 6 mit 0:1, liegen nun bereits vier Zähler hinter den Kärntnern auf Rang acht.

    Damit rücken auch das planbare europäische Geschäft und damit verbundene, dringend benötigte Einnahmen vorerst in weite Ferne. Sportvorstand Jürgen Werner kündigte erst vergangene Woche an, im Winter keine Spieler verkaufen zu wollen. In den letzten drei Runden vor der Winterpause warten harte Gegner (LASK, Klagenfurt, Hartberg – alle aktuell in den Top 6). Die Meisterrunde könnte zur Winterpause also bereits in weite Ferne rücken. Die von Zagiczek angekündigten Reduktionen der Kosten könnten Werner und seine Kaderplanung weiteren Handlungsspielraum kosten. Ein möglicher Teufelskreis. Zur Erinnerung: Die Austria erhielt die Lizenz in den vergangenen Jahren jeweils nicht im ersten Anlauf, hatte für die Saison 2022/23 sogar drei Minuspunkte aufgebrummt bekommen.

    Wie ernst die Lage ist? Zagiczek: "Wir haben mehr Kosten als Erlöse. Wenn ein Unternehmen laufend Verluste schreibt, ist das Überleben unweigerlich mit dem Zuschuss von dritter Seite verbunden. Wir brauchen Eigenkapital von außen. Das ist bei uns gegeben, also ist die Liquidität gesichert. Langfristig ist das aber nicht von Vorteil."

    red
    Akt.