5.000 Personen befragt
Schüler wünschen sich gesünderes Essen in Schulen
Jugendliche wünschen sich mehr Ernährungsbildung im Unterricht, zeigt eine Umfrage unter 5.000 Schülern aus Österreich.
Knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Österreich ist übergewichtig, bei den Erwachsenen ist es sogar die Hälfte. Die Gründe dafür sind unter anderem eine unausgewogene Ernährung und fehlendes Wissen darüber, wie man gesund isst. Dem sollte in der Schule entgegengewirkt werden, sagen auch die Schüler selbst. Das zeigen nun die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Bundesschülervertretung und des Vereins "Land schafft Leben", in deren Rahmen über 5.000 Jugendliche zum Thema "Essen in der Schule" befragt worden sind.
Kampagne "MindFuel – Lebensmittelbewusstsein durch Bildung"
Über 5.000 Schüler aller Schultypen und aus allen Bundesländern zwischen 14 und 20 Jahren wurden im Rahmen der Online-Umfrage zum Speisenangebot in ihrer Bildungseinrichtung und dem Lehrangebot rund um Essen und Ernährung befragt. Durchgeführt wurde die Studie im Zuge der Kampagne "MindFuel – Lebensmittelbewusstsein durch Bildung", mit der sich die Bundesschülervertretung (BSV) für mehr Ernährungs- und Gesundheitsbildung und eine bessere Verpflegung an den Schulen einsetzt. Der Verein "Land schafft Leben" unterstützt die BSV-Kampagne auf inhaltlicher Ebene. Maria Fanninger, Gründerin des Vereins, sagt dazu:
„Wenn wir eine gesündere Gesellschaft sein wollen, dann müssen wir bei der Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen beginnen. In der Schule gibt es dafür zwei riesige Hebel: einerseits die Verpflegung, andererseits die Ernährungsbildung im Unterricht.“
Großes Interesse an Kochen und Ernährung
Die Umfrageergebnisse zeigen: Fast die Hälfte der befragten Schüler wünschen sich, dass sie im Unterricht kochen lernen, und wollen außerdem mehr über Gesundheit und Ernährung erfahren. Auch Tierwohl, Landwirtschaft, Lebensmittelverschwendung sowie Essen und Klima zählen zu jenen Themen, über die besonders viele der Befragten im Unterricht mehr lernen möchten. 87 Prozent interessieren sich generell dafür, wie sich die Ernährung auf die körperliche Gesundheit auswirkt, 71 Prozent dafür, was Essen mit unserer Umwelt macht.
Klare Tendenz in Richtung gesundes Schulessen
Die Relevanz dieser Themen spiegelt sich auch in den Wünschen der Jugendlichen an die Verpflegung in der Schule wider. Über 80 Prozent der Befragten ist es wichtig ("eher wichtig", "wichtig" oder "sehr wichtig"), dass an ihrer Schule gesundes Essen angeboten wird. Auf die Frage, was ihnen besonders wichtig wäre, wenn sie sich das Speisenangebot in ihrer Schule selbst aussuchen könnten, antwortete fast die Hälfte mit "gesundes Essen" und "saisonales Obst und Gemüse". Auch regionale Lebensmittel, Tierwohlfleisch und -wurst, Bio-Lebensmittel und fair produziertes Essen sind den Schülern am Schulbuffet oder in der Kantine wichtig.
„Viele Kinder und Jugendliche haben nicht das Glück, zu Hause zu lernen, wie sie sich gesund ernähren können. Deshalb muss das die Aufgabe der Schule sein.“
Forderungen ziehen sich durch alle Schultypen
Der Wunsch nach einer gesunden Verpflegung in der Schule und mehr Wissensvermittlung zu Themen rund um Essen und Ernährung zieht sich gleichmäßig durch alle Schultypen, von der AHS bis zur Berufsschule. Auch hinsichtlich Alter und Bundesland der Schüler sind keine großen Differenzen erkennbar. Neben Alter, Schultyp und Bundesland wurden auch die Ernährungsgewohnheiten der Jugendlichen abgefragt. Mit 68 Prozent ernährt sich die überwiegende Mehrheit omnivor (essen alles), 15 Prozent essen tierische Produkte nur selten, neun Prozent ernähren sich vegetarisch, zwei Prozent pescetarisch (essen kein Fleisch, aber Fisch und Meerestiere) und ein Prozent vegan (keinerlei tierische Lebensmittel). Die übrigen fünf Prozent wollten diese Frage nicht beantworten.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Umfrage von Land schafft Leben und der Bundesschülervertretung mit 5.000 Schülern zeigt, dass Jugendliche sich mehr Ernährungsbildung im Unterricht wünschen und gesünderes Essen in Schulen fordern
- Die Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der befragten Schüler im Unterricht kochen lernen möchte und mehr über Gesundheit und Ernährung erfahren will
- Zudem ist es den Jugendlichen wichtig, dass an ihrer Schule gesundes Essen angeboten wird, und sie interessieren sich für die Auswirkungen der Ernährung auf die körperliche Gesundheit und die Umwelt