Knallhart-Sheriff greift durch

Schüler prahlte mit "Todesliste": Elfjähriger verhaftet

Der jüngste Amoklauf an einer US-Schule rief viele Trittbrettfahrer auf den Plan. Ein Sheriff in Florida will sie jetzt alle an den Pranger stellen.

Nick Wolfinger
Schüler prahlte mit "Todesliste": Elfjähriger verhaftet
Der 11-Jährige bei seiner Festnahme am 16. September 2024 in Volusia County, Florida
Facebook / Sheriff Chitwood

Nach einem Amoklauf an einer Highschool in Georgia Anfang September mit vier Toten gab es, wie so oft, jede Menge Trittbrettfahrer, die sich einen "Spaß" daraus machten, weitere Schulen mit Amoklauf-Drohungen einzudecken und somit zur vorübergehenden Schließung zu zwingen. Alleine in Florida gab es nach dem Amoklauf 54 derartige Drohungen, berichten US-Medien. Jede Einzelne von ihnen muss natürlich ernst genommen werden, bis eine Gefahr ausgeschlossen werden kann.

An den Pranger stellen

Der Sheriff von Volusia County in Florida, Mike Chitwood (60), hat dafür kein Verständnis. Er will derartige Fälle nicht weiter stillschweigend behandeln – und geht in die Offensive. Wer an Schulen mit Waffen prahlt oder von "Todeslisten" erzählt, müsse die volle Härte des Gesetzes spüren. Sie sollen festgenommen und öffentlich bloßgestellt werden. Mit diesem Ansatz will er (prä-)pubertären Halbstarken, die ihre Mitschüler in Angst und Schrecken versetzen, das Wasser abgraben.

Die Waffensammlung des 11-jährigen Buben
Die Waffensammlung des 11-jährigen Buben
Facebook / Sheriff Chitwood

Der erste, der auf diese Weise vorgeführt wurde, ist ein 11-Jähriger, der an seiner Schule mit seinem Waffenarsenal aus Softguns, Messern und Schwertern sowie einer "Todesliste" geprahlt hatte. Die übliche Rechtfertigung, es sei nur ein "Scherz" gewesen, kennt Chitwood nur zu gut und lässt er nicht mehr durchgehen. Er wurde am Montag festgenommen. Auf seiner Facebook-Seite postet der Sheriff sowohl seinen Namen als auch sein unverpixeltes Gesicht.

Kampf gegen "kleine Mistkerle"

An ihn und "Gleichgesinnte" richtet er markige Worte: "An die kleinen Mistkerle da draußen, die das lustig finden: Ha, ha, ha ... Ihr seid nicht so schlau, ihr werdet erwischt!". Und auch die Eltern nimmt er in die Pflicht: "Jedes Mal, wenn wir jemanden festnehmen, wird das Foto ihres Kindes veröffentlicht. Wir werden sie öffentlich bloßstellen!", wie er vor kurzem auf einer Pressekonferenz zu "Fake-Amoklauf-Drohungen" in Florida verkündete. Ebenfalls am Montag wurde in Flagler County, ebenfalls Florida, ein 13-jähriges Mädchen nach einer Todesdrohung an ihrer Schule festgenommen.

Sheriff Mike Chitwood hat sich dem Kampf gegen Amokläufe an Schulen verschrieben
Sheriff Mike Chitwood hat sich dem Kampf gegen Amokläufe an Schulen verschrieben
volusiasheriff.gov

Festnahme von 6-jähriger empörte

In den USA beginnt die Strafmündigkeit in vielen Staaten schon mit sechs Jahren – in Florida gab es bis vor kurzem gar keine Regelung. Nachdem 2019 ein 6-jähriges Mädchen in ihrer Schule festgenommen und bitterlich weinend mit Handschellen abgeführt wurde, gab es einen öffentlichen Aufschrei.  2021 wurde das Mindestalter für eine Festnahme schließlich mit sieben Jahren festgelegt.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach einem Amoklauf an einer Highschool in Georgia, der viele Nachahmer auf den Plan rief, geht der Sheriff von Volusia County in Florida, Mike Chitwood, rigoros gegen Schüler vor, die mit Waffen prahlen oder Drohungen aussprechen
    • Ein 11-jähriger Junge wurde festgenommen und öffentlich bloßgestellt, nachdem er an seiner Schule mit einem Waffenarsenal und einer "Todesliste" geprahlt hatte, um Nachahmer abzuschrecken und die Eltern in die Verantwortung zu nehmen
    NW
    Akt.