Gemächt in Deutschlern-Klasse
Schüler (9) zieht sich in Wien vor Lehrerin nackt aus
"Diese unseligen Deutschförderklassen! Zwei neue Berichte 'von der Front' machen sprachlos, berichtet "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer.
Da schildert mir eine VS-Lehrerin aus Wien, wie ein 9-Jähriger (!) "ohne Anlass aufsteht, seine Hosen herunterzieht und mir sein … Gemächt wäre übertrieben… offenbart. Ist ja lustig, wenn’s nicht so traurig wär’. Er hat es auch gar nicht aus Bösartigkeit getan, sondern weil ihm zuhause niemand beigebracht hat, dass das nicht geht, und weil er sowieso kein Wort von dem versteht, was ich spreche."
Lehrerin schreibt "Abschiedsbrief"
Eine andere Lehrerin wirft gerade das Handtuch, hat per 4. Jänner bei der Wiener Bildungsdirektion gekündigt. In ihrem "Abschiedsbrief" schreibt sie (cc an mich): "Das ganze System Schule steht knapp vor dem Kollaps. Meine DF-Klasse (Deutschförderklasse, Anm.) besteht aus 15 Kids aus zehn verschiedenen Ländern mit neun Sprachen, viele kriegstraumatisiert. Hilfe? Keine. Kein Teamlehrer, kein Muttersprachenlehrer. Ich bin 55 und Quereinsteigerin. Ich gebe auf." Bitte lesen Sie weiter aus ihrem Brief!
Mutter kann nicht Deutsch, Vater kommt nicht
"Ein kurdischer Bub aus Syrien hat mit 13 Jahren erst zwei Jahre Schule gehabt und kann auch in seiner eigenen Sprache kein Wort schreiben. Es ist ein Wahnsinn, so jemanden in eine Deutschförderklasse zu setzen. Er bräuchte jemanden, der nur für ihn da ist, und außerdem drei Wochenstunden Psycho- und Sozialtherapie. (...) Ich habe Kids aus Serbien, eine Inderin, eine Pakistani, zwei Araber, 11 und zwölf Jahre alt, und zwei afghanische Brüder, zwölf und 14 Jahre alt, mit massiven Verhaltensauffälligkeiten. Bin ja gespannt, wie meine junge Nachfolgerin, die knappe 30 Jahre alt ist und ohne Erfahrung und sozialpädagogische Ausbildung, dies bewältigen wird."
Ähnlich die oben zitierte VS-Lehrerin: "Ich wollte mit dem Vater oder der Mutter des Buben sprechen, der sich vor mir entblößt hat. Sinnlos. Die Mutter kann nicht Deutsch, Dolmetsch gibt es keinen, der Vater kommt nicht. Also habe ich mir den Buben selber vorgeknöpft. Ich habe 20 Jahre Berufserfahrung, aber die Jungen, die jetzt einsteigen, tun mir nur leid."
Es ist nicht fünf vor 12, es ist zehn nach 12!
Die MS-Lehrerin: "Leider geht unser Schulsystem an den Bedürfnissen in den Förderklassen mit multiplen Problemlagen und traumatisierten Kindern völlig vorbei, aber auch am Bedarf der Lehrer, die man allein ohne Unterstützung in solche Klassen stellt. So wird man die älteren, sehr gut ausgebildeten QuereinsteigerInnen (z.B. aus der Jugend- und Erwachsenenbildung) kaum halten können. Es ist nicht fünf vor 12, es ist zehn nach 12. Ich bin mit gutem Gewissen und in Priorität meiner Gesundheit ausgestiegen. Mit 55 muss ich mir diesen enormen Stress und Überbelastung nicht antun."
Schauplatz beider Fälle sind Schulen in Wien. Die eine liegt im Nordosten der Stadt, die andere am gegenüberliegenden Ende im Südwesten. Und beide belegen NICHT das Versagen unserer Lehrer, sondern das unserer Integrationspolitik.
Gesamtnote: Nicht Genügend
Mails bitte an: [email protected]