Sport
Schröcksnadel fordert: "Nur noch Nacht-Slaloms!"
Abfahrt am Samstag, Nacht-Slalom am Dienstag! Geht es nach ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, sieht so der Ski-Weltcup der Zukunft aus.
Wie lässt sich das Interesse am Ski-Sport steigern? Dieses Thema beschäftigt seit Jahren den Weltcup-Zirkus – und war das bestimmende Thema beim ersten "Mountain Peak", einer Wintersport-Konferenz in Kitzbühel.
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel äußerte eine klare Vision. Er will den Rennkalender umkrempeln. Die Idee: Abfahrt und Super-G bleiben am Wochenende. Technik-Bewerbe sollen nur noch am Dienstag und Mittwoch steigen. Und zwar am Abend mit Flutlicht. "Schladming ist das beste Beispiel, dass es funktioniert. Das ist der größte Slalom der Welt", erklärte der 76-Jährige beim von Johannes B. Kerner moderierten Event.
Champions League kein Gegner
Die Idee ist nicht neu. Bereits bei der Ski-WM in St. Moritz ließ Schröcksnadel damit aufhorchen. Er ist "überzeugt, dass es sich entwickeln ließe. Wenn man will, geht es." Das Gegenargument, dass am Dienstag und Mittwoch bereits die Fußballer in der Champions League aufgeigen, lässt er nur bedingt gelten. "Überschneidungen gäbe es nur am Ende der Saison."
Gegenwind gibt es freilich reichlich. Vor allem der deutsche TV-Markt legt sich quer. "Nördlich des Weißwurstäquators ist das Interesse zu gering. ARD und ZDF werden nach 19 Uhr kein Skifahren zeigen", meint Ex-Abfahrer und Experte Marco Büchel.
Ende der Allrounder
Fakt ist: Athletenfreundlich wäre eine Teilung des Rennkalenders nur bedingt. Maria Höfl-Riesch, deren Ehemann Marcus Höfl die Konferenz in Kitzbühel ins Leben gerufen hat, erklärt warum. "Abendrennen sind immer etwas Schönes. Aber Allrounder hätten dann keine Chance mehr. Wann sollen die für die Abfahrt trainieren", fragt die Olympiasiegerin.
Die FIS hält die Schröcksnadel-Idee zumindest für interessant. "Wir sind für alle Diskussionen offen", versichert Generalsekretärin Sarah Lewis. Die Britin, selbst Arsenal-Fan, sieht Parallelen zum Fußball. "Früher wurde auch nur Samstag um 15 Uhr gespielt. Heute wird beinahe täglich gespielt."