Unentschieden bei EM

"Schreiben Geschichte!" Handballer ärgern Deutsche

Österreichs Handball-Team trumpft bei der EM in Köln weiter auf, schrammte beim 22:22 gegen Deutschland sogar am Sieg vorbei. 

Sport Heute
"Schreiben Geschichte!" Handballer ärgern Deutsche
Österreichs Handball-Team holt gegen Deutschland ein Remis.
Gepa

Österreichs Handball-Team führte in der ersten Halbzeit bereits mit 10:6, ließ sich auch durch den 13:13-Ausgleich der favorisierten Deutschen nicht aus dem Konzept bringen und lag im zweiten Durchgang sogar mit 21:16 in Front. Vier Stangenwürfe und Fehler in der Schlussphase kosteten den Sieg, der letzte rot-weiß-rote Angriff ging daneben, weil der Pass auf Robert Weber zu hoch angesetzt war. 

Trotzdem kannte der Jubel beim Team von Coach Ales Pajovic keine Grenzen. Vor 20.000 Fans in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena feierten Österreichs Handballer, die nach wie vor unbesiegt sind, die Punkteteilung. "Celebrate good Times", sangen Kapitän Mykola Bilyk und Co. im Kreis hüpfend mit. Auch wenn mehr möglich war. 

"Das ist verrückt"

"Es ist so weit gekommen, dass wir sogar ein bisschen enttäuscht sind. Wir führen, können am Ende den Sack zumachen, aber machen dann Fehler", schüttelte Weber, der den Siegtreffer erzielen hätte können, den Kopf. "Aber wir sind ungeschlagen, das Märchen geht weiter, unfassbar. Das ist verrückt", ergänzte der Flügelspieler, sichtlich um Worte ringend.

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    Ähnlich sah es auch Teamchef Ales Pajovic. "Dieser Teamspirit, den wir haben, war unglaublich. Wir haben gekämpft, Hut ab vor den Jungs. Ich muss nur gratulieren, dafür habe ich keine Worte", so der sichtlich stolze Teamchef. "Wir waren besser, wir haben den Punkt verloren", wurde Pajovic dann deutlich. 

    "Schreiben Geschichte"

    "Vor dem Turnier haben wir uns nicht gedacht, dass es so kommen könnte. Aber heute haben wir wieder dran geglaubt, stehen hier vor 20.000 Fans und ärgern uns, dass wir nicht gewonnen haben. Wir ärgern uns über jeden Fehler, vor allem, wenn es unentschieden ausgeht und wir das Gefühl haben, dass wir es eigentlich gewinnen sollten. Wir hatten brutal die Oberhand", ergänzte Sebastian Frimmel. "Leider haben wir es nicht geschafft, zu gewinnen, aber den Punkt nehmen wir sehr gerne mit. Man kann nichts anderes sagen, als dass man hier Geschichte schreibt für den österreichischen Handball", war Kapitän Bilyk sichtlich stolz auf seine Teamkollegen. "Als am Ende die Halle leise war und wir gejubelt haben, haben wir gewusst, dass wir Großes erreicht haben", schmunzelte Lukas Herburger.

    "Was diese Mannschaft leistet, ist fantastisch. Es fühlt sich wie ein verlorener Punkt an. Am Ende hat das Glück gefehlt. Aber es ist ein Wahnsinn, davon zu sprechen, dass wir mit dem Unentschieden nicht zufrieden sind. Schauen wir einmal, wie es gegen Frankreich läuft. Aber das wird noch einmal härter", meinte Lukas Hutecek. 

    Österreich ist neben Frankreich und Dänemark aus der Parallelgruppe eines von nur drei Teams, das bei der EM noch ungeschlagen ist. In der Hauptrundengruppe belegt das ÖHB-Team aktuell den dritten Rang, punktegleich mit den zweitplatzierten Ungarn, Frankreich ist Erster und am Montag (18 Uhr) auch der nächste Gegner für die rot-weiß-roten Handball-Helden. Zum Abschluss geht es am Mittwoch (15.30 Uhr) gegen Island. Auch die Chance auf das Halbfinale lebt noch. Die Top Zwei steigen auf.

    red
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