Königsnatter in Klomuschel
Schreck in Wiener Hotel – Schlange kroch aus dem Klo
In der Toilette eines Donaustädter Hotels tauchte plötzlich eine Schlange auf. Der herbeigerufene Tierschutz gab Entwarnung: Sie ist nicht giftig.
Nichts für schwache Nerven: Aus einem gemütlichen Trip kann schnell ein Urlaub mit Schrecken werden. Zumindest, wenn man sich mit Schlangen nicht sonderlich anfreunden kann. Der Tierschutz Austria wurde vergangene Woche zu einem außergewöhnlichen Einsatz gerufen. In einem hochpreisigen Hotel in der Donaustadt entdeckte ein Gast eine Schlange in der Toilette und meldete den skurrilen Fund an der Rezeption, die wiederum den Tierschutz verständigte.
Königsnatter schlängelte sich durch Rohre
Die Tierschützer machten sich umgehend auf den Weg. Was sie genau erwartete, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar: "Als wir ankamen und zunächst nur den Schwanz der Schlange erblickten, waren wir uns nicht sicher, ob es sich bei dem Tier um eine giftige Art handelt. Die Aktion gestaltete sich zudem nicht einfach, da die Schlange mehrmals in den Spülkasten und in den Rohren verschwand", berichtet Tierheimleiter Stephan Scheidl.
Die Schlange befindet sich nun im Tierschutzhaus Vösendorf. Fundtiere, wie die Königsnatter, müssen mindestens 30 Tage nach der Meldung im Tierschutzhaus bleiben. In dieser Zeit haben die Besitzer – sollte es diese geben – die Möglichkeit, dass Tier abzuholen. Nach diesen 30 Tagen, sucht die Schlange, so wie jedes andere Tier, nach einem neuen Zuhause.
Dann die Entwarnung: Bei dem identifizierten Tier handelte es sich um eine Königsnatter - eine in Nordamerika beheimatete, nicht giftige, Schlange. "Diese Schlangenart ist nicht in Österreich beheimatet, weshalb wir stark vermuten, dass es sich hier um ein ausgesetztes oder entlaufenes Haustier handelt", so der Tierschützer.
Was tun bei Schlangenfund?
Erst kürzlich veröffentlichte der Verein eine Liste an Empfehlungen, wie man sich bei dem Fund einer Schlange in der Natur, im Garten oder sogar in einer Toilette am besten verhält. Wichtig sei zunächst, das Tier unter Beobachtung zu halten und zu verfolgen, wo es sich hinbewegt. Dabei sollte man den Bewegungsraum eingrenzen, etwa im Wohnraum.
Am besten ist es, das Tier aus sicherer Entfernung zu fotografieren und das Bild an fachkundige Personen zu schicken. Solange es nicht von einem Experten bestimmt ist, ist es potentiell gefährlich. Wenn das Tier geholt werden soll, kann man sich unter dem Tiernotruf (01 699 24 80), der rund um die Uhr erreichbar ist, melden.
In Österreich gibt es maximal drei heimische Giftschlangenarten. Diese findet man eigentlich nur beim Wandern. Bei den ausgesetzten Tieren kann es natürlich auch bei uns Giftschlangen geben.