"Jablonski's" am Spittelberg

Schotte verkauft vegane Grammeln am Christkindlmarkt

Wahlwiener Leon Heidinger hat sich der veganen österreichischen Küche verschrieben. Tiroler- und Grammelknödel ohne Tierleid gibt's am Spittelberg.

Yvonne Mresch
Schotte verkauft vegane Grammeln am Christkindlmarkt
Leon Heidinger (41) hat sich der fleischlosen Kost verschrieben. Sein beliebtestes Produkt derzeit: Vegane Grammelknödel.
Helmut Graf

Bratwurst und Leberkässemmerl sucht man beim Stand von Leon Heidinger vergeblich. Seit sieben Jahren lebt der gebürtige Schotte vegan und experimentiert damit auch in der Küche. "Mir hat der deftige Geschmack einfach gefehlt, ich habe anfangs nur Gemüse und Brot gegessen", erinnert sich der 41-jährige.

Die fleischlosen Tiroler Knödel und Grammelknödel gibt es unter anderem am Spittelberg zu kaufen.
Die fleischlosen Tiroler Knödel und Grammelknödel gibt es unter anderem am Spittelberg zu kaufen.
Helmut Graf

Österreichische Klassiker in vegan

Der gelernte Koch fing an, selbst vegane Rezepte zu kreieren. "Ich habe Kochbücher, aber auch wissenschaftliche Bücher gelesen und mich informiert, welche Zutaten den besten Geschmack bringen." Der Wahlwiener, der die österreichische Küche für sich entdeckt hat, entwickelte handgemachte Tiroler Knödel und Grammelknödel in veganer Form. Diese verkauft er nun gemeinsam mit veganen Keksen am Weihnachtsmarkt Spittelberg – mit karamellisiertem Sauerkraut, Bratensaft, Preiselbeeren und gerösteten Zwiebeln. Kosten: 14,50 Euro für die große, 12 Euro für die kleine Portion. 

Die Grammeln bestehen aus Haferflocken, Soja aus der Donauregion und Gewürzen – und ganz viel Liebe, schmunzelt der Chef. Details werden nicht verraten. Verkauft wird am Stand "Jablonski's", was viele verwundern mag: "Ja ich heiße Heidinger und meine Firma Jablonski", lacht der Inhaber. "Ich war damals auf einem Friedhof in Schottland und habe über das Leben und das Unternehmen nachgedacht. Da habe ich einen Grabstein mit dem Namen "Leon Jablonski" gesehen und mir gedacht, das passt."

"Zutaten, die Oma auch kennt"

Name hin oder her, die Produkte scheinen anzukommen, am Stand tummeln sich die Menschen. "Bisher wurden alle Teller leer gegessen", lacht Heidinger, der auch an traditionelle Fleischesser appelliert, seine Knödel zu probieren. "Ich verwende nur Zutaten, die auch die Oma kennt. Es ist die traditionelle österreichische Küche, aber eben angepasst." Für die Zukunft hat er noch große Pläne: "Nächstes Jahr werden wir die Knödel im Metro verkaufen und einen Onlineshop einrichten. Ab Jänner biete ich Kochkurse in Wien an", erzählt der Koch. Aber nicht nur das, denn der nächste österreichische Klassiker steht in den Startlöchern, wie er verrät: "Es wird das Bauerncordonbleu!"

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