Seit Jahresbeginn
Schon 17 Vorfälle in Bädern – jeder 3. sexueller Natur
Seit 1. Jänner kam es zu 17 Vorfällen in Bädern, 14 davon passierten in Freibädern. Bei etwa jedem 3. Fall handelt es sich um sexuelle Belästigung.
Mit einer Schreckschuss-Pistole bedrohten sechs Verdächtige am vergangenen Sonntag im Schafbergbad zwei Jugendliche und raubten ihnen die Geldbörsen. Die Beschuldigten wurden wenig später in einem Bus angehalten und angezeigt – "Heute" berichtete.
Dieser Raub ist nicht der einzige Vorfall in den Wiener Bädern: Heuer gab es bereits 17 Fälle (nicht inbegriffen der Raub im Schafbergbad), 14 davon in Freibädern, wie Bäder-Sprecher Martin Kotinsky auf "Heute"-Anfrage erklärt. "Im Vorjahr hatten wir insgesamt 36 Vorfälle, 2022 waren es 40 – allerdings bei 3,5 bzw. 3,3 Millionen Badegästen", meint Kotinsky.
Die Bilder des Tages
Fünf Fälle von sexueller Belästigung
Bei den Vorfällen in den Freibädern handelte es sich in fünf Fällen um sexuelle Belästigung, vier der 14 Polizei-Einsätze waren im Hütteldorfer Bad (Penzing), drei im Schafbergbad (Währing), zwei im Döblinger Bad (Döbling) und je einer im Jörgerbad (Hernals), Liesinger Bad (Liesing), Freibad Großfeldsiedlung (Floridsdorf) und im Familienbad Reinlgasse (Penzing). Meist sei die Anzahl der Vorfälle zu Beginn der Saison höher, beruhigt Kotinsky.
Wird ein Vorfall gemeldet, werde sofort die Polizei gerufen. Zudem seien auch immer zivile Beamte im Bad, die im Notfall schnell ihre Kollegen verständigen können. Um sexuelle Übergriffe zu minimieren, wurden zudem sensible Bereiche entschärft bzw. einsehbarer gemacht. Für das Personal gibt es Schulungen, die Bademeister haben zudem ein Sicherheitskonzept. Auch verstärkte Kontrollgänge werden durchgeführt.
Nepp fordert bewaffnete Bäder-Polizei
In den vergangenen Wochen kam es zu schweren Vorfällen in Schwimmbädern. In Traiskirchen (NÖ) sollen Asylwerber mehrere Kinder im Freibad belästigt haben, in Bad Leonfelden (OÖ) musste ein Bademeister nach einer mutmaßlichen Attacke ins Spital. Für FPÖ-Wien Obmann Dominik Nepp ist die Situation nicht mehr tragbar. Er forderte im "Heute"-Interview eine eigene bewaffnete Bäderpolizei.