Tierisch grausam

Schönster Tag im Leben endet für weiße Tauben tödlich

Am 30. September wurde wieder eine weiße Taube verwirrt und halb verhungert ins Tierparadies Schabenreith gebracht.

Schönster Tag im Leben endet für weiße Tauben tödlich
Armes Täubchen.
©Tierparadies Schabenreith

Wir wissen bereits, dass sich Traditionen und Tierschutz meist nicht miteinander vereinbaren lassen und doch kommt es auch heute noch zu quälerischen Handlungen, die einem oft gar nicht bewusst ist. Hochzeitstauben beispielsweise sollen Treue, Glück und Frieden symbolisieren, wenn sie vor dem Brautpaar in die Lüfte flattern – all das, wofür auch eine Ehe stehen sollte. Doch diesen Brauch in Anspruch zu nehmen bedeutet noch etwas ganz anderes: immenses Tierleid bis zum Tod.

"Wo bin ich?"

Hochzeitstauben sind weiße Ziertauben, die nur für den Hochzeitsflug gezüchtet werden. Das alleine wäre gar nicht so sehr das Problem, sondern die Ortsfremde. Tauben sind monogam und extrem ortstreu und werden bei jeder Hochzeit in der völligen Fremde freigelassen. Die meisten finden ihren Schlag nie wieder, sind verwirrt, auf sich alleine gestellt und wissen gar nicht, wie sie überleben sollen.

Sie verhungern, verdursten, oder werden von Greifvögeln erbeutet. Gar nicht schön!

Zucht!

Die Zucht von Tauben ist maßgeblich für dieses Tierleid verantwortlich, weshalb sie auch selten beringt sind, um sie zu identifizieren. Weiße Tauben werden wegen ihrer hellen Farbe bevorzugt gezüchtet, was dazu führt, dass durch diese Zuchtform andere Fähigkeiten, wie der in der Natur überlebenswichtige Orientierungssinn, weniger stark ausgeprägt sind. Auch am 30. September wurde wieder eine weiße Taube im Tierparadies Schabenreith abgegeben, wo es nun aufgepäppelt wird - ihren lebenslangen Partner wird sie aber wohl nie wieder sehen.

Auf den Punkt gebracht

  • Der Artikel beleuchtet das immense Tierleid, das durch den Brauch des Freilassens von weißen Hochzeitstauben entsteht, da diese ortstreuen und monogamen Tiere oft nicht überleben, wenn sie in fremder Umgebung freigelassen werden
  • Am 30 September wurde erneut eine verwirrte und halb verhungerte Taube ins Tierparadies Schabenreith gebracht, wo sie nun aufgepäppelt wird, jedoch ihren lebenslangen Partner wohl nie wiedersehen wird
red, tine
Akt.